Ein peinlicher Offenbarungseid

AZ-Politik-Chefin Natalie Kettinger über politische Ahnungslosigkeit.
Natalie Kettinger
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Es wird viel darüber diskutiert, ob die Schließung von Lokalen im Teil-Lockdown berechtigt ist, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Nicht wenige halten sie für überzogen. Denn laut Robert Koch-Institut weiß man bei rund einem Viertel der registrierten Fälle, wo sich die Betroffenen angesteckt haben. Die Gastronomie spielt dabei eine extrem untergeordnete Rolle.

In den übrigen 75 Prozent ist jedoch völlig unklar, wo die Infektion erfolgt ist - es könnte also auch im Restaurant gewesen sein. Deshalb gilt es, so viele Informationen wie nur irgendmöglich zusammenzutragen. Erstens, um Menschen zu schützen und zweitens, um Maßnahmen zu begründen oder anzupassen.

Dass Bayerns Gesundheitsministerium nicht einmal in der Lage ist, abzufragen, wie oft Kontaktlisten von den Gesundheitsämtern herangezogen wurden, um Kontaktketten nachzuverfolgen, ist ein peinlicher Offenbarungseid. Die Folgen: noch mehr Verunsicherung - und noch mehr Zweifel an der Coronapolitik der Staatsregierung.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Der wahre tscharlie am 11.11.2020 16:34 Uhr / Bewertung:

    Den Kommentar kann ich voll unterschreibe.
    Besonders den Satz, "Die Gastronomie spielt dabei eine extrem untergeordnete Rolle."

    Das Schlimme daran ist, dass man diesen "Querdenkern" auch noch in die Hand spielt. Auf dem Silbertablett werden denen Argumente präsentiert, warum diese ganzen Anordnungen sinnlos sind.

  • Ludwig III am 12.11.2020 19:15 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Man spielt ihnen nicht in die Hand. Sie haben einfach deshalb recht, weil die Regierung Unrecht hat. Fertig.
    Es braucht klügere Konzepte, wie man, am besten statistisch, herausbekommt, wo die Infektionen stattfinden.
    Da muss man dann sich was überlegen. Alles andere ist nicht zielführend. Nur alles auf private Kontakte zu schieben, weil das am einfachsten geht, das hilft auch nicht weiter. Es muss schon auch stimmen.

  • MichiK am 11.11.2020 13:38 Uhr / Bewertung:

    Nur mal so am Rande: es könnte sein, dass Leute sich in der Arbeit angesteckt haben, oder auf dem Weg hin oder heim. Alle drei Möglichkeiten würden durch eine Reduzierung der max. Fahrgäste pro Wagen minimiert. Komischerweise durften Kinos, Restaurants, Theater, Einzelhandel, usw nur noch weniger oder gar keine Personen rein lassen und auch immer nur mit Maske, aber im ÖPNV gab es keinerlei Beschränkung der Anzahl, nur die Maskenpflicht, die es in weiten Teilen in der Gastronomie, im Kulturbereich und im Sport auch gegeben hat. Für wie einfältig sollen wir uns eigentlich noch halten lassen? Mich würde mal echt ein Vergleich interessieren: Lassen wir mal eine oder zwei Wochen lang keinen ÖPNV mehr fahren, dafür aber Gastronomie, Kultur und Sport geöffnet - auf die anschließenden Inzidenzzahlen wäre ich gespannt.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.