Dreittägige Trauer nach Taliban-Massaker beginnt

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Nach dem Massaker islamistischer Talibankämpfer an einer von der Armee betriebenen Schule in Peshawar hat am Mittwoch eine dreitägige Trauer um die Opfer begonnen. An öffentlichen Gebäuden wehten Fahnen auf Halbmast.
Islamabad - Die radikalislamischen Taliban haben bei ihrer tödlichsten Tat seit Jahren in einer pakistanischen Schule 141 Menschen und überwiegend Minderjährige umgebracht. 132 der Opfer in der Militärschüle in Peshawar waren Kinder und Jugendliche, sagte ein Sprecher der Armee am Dienstag. Die Taliban bezeichneten den Angriff als Racheakt für die Tötung ihrer Kämpfer durch das pakistanische Militär. Regierungstruppen beendeten die Belagerung der Schule.
Pakistans Regierungschef Nawaz Sharif sprach von einer "nationalen Tragödie" und berief für Mittwoch eine Konferenz aller Parteien ein.
Ein Sprecher der Tehrik-e-Taliban Pakistan (TTP) rechtfertigte das Blutbad als Vergeltung für Angriffe der Armee in den Stammesgebieten im Grenzgebiet zu Afghanistan. Die Streitkräfte hatten dort im Juni eine Offensive gegen radikalislamische Gruppen begonnen. Die afghanischen Taliban verurteilten jedoch den Terrorangriff vom Dienstag als nicht mit den Idealen den Islams vereinbar.
In den pakistanischen Medien wurde der Überfall verurteilt. "Teufel töten unsere kleinen Engel", titelte die englischsprachige Zeitung "The Nation". Der "Express" sprach von Pakistans "dunkelster Stunde".
Diesen Mittwoch werden weitere Beerdigungen erwartet. Zudem sind Mahnwachen, Proteste und Trauerzeremonien an verschiedenen Orten im ganzen Land geplant.
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