Drei Engel gegen Silvio

Drei Richterinnen, eine Staatsanwältin: Jetzt liegt sein Schicksal  in Frauenhand
von  ldb
Die Richterinnen Carmen D’Elia, Giulia Turri und Ursulina De Cristofaro (v.l.) werden  über das Schicksal  Berlusconis entscheiden.
Die Richterinnen Carmen D’Elia, Giulia Turri und Ursulina De Cristofaro (v.l.) werden über das Schicksal Berlusconis entscheiden.

MAILAND Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi dürfte nun ganz schön ins Schwitzen kommen. Am 6. April um 9.30 Uhr wird der Prozess gegen den Regierungschef im Schnellverfahren anlaufen. Und als ob das Schicksal seine Spielchen mit dem angeschlagenen Berlusconi treiben würde, wird der Premier vor drei Frauen auf der Anklagebank sitzen. Frauen wurden Berlusconi zum Verhängnis – und Frauen werden nun auch über ihn richten.


Die Richterinnen Giulia Turri, Carmen D' Elia und Ursulina De Cristofaro traten gestern zusammen im Mailänder Justizpalast auf, sie müssen darüber entscheiden, ob Berlusconi des Amtsmissbrauchs und des Umgangs mit minderjährigen Prostituierten bezichtigt werden kann. Im Falle einer Verurteilung würden dem italienischen Ministerpräsidenten bis zu 15 Jahren Haft drohen – nicht allzu rosige Aussichten für Berlusconi, zumal es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Richterinnen während dem Prozess Milde walten lassen werden.


Berlusconi zeigt sich derweil aber weiter gelassen in der Öffentlichkeit. Er sei sich sicher, dass er bis zum Ende der Legislaturperiode 2013 im Amt bleibe, sagte er gestern in Rom. Seine Koalition mit der Lega Nord sei solide und die Mehrheit des Parlaments könne er immer noch hinter sich vereinen.


Doch während sich der 74-Jährige in Zuversicht wähnt, gehen die italienischen Staatsbürger auf die Barrikaden. Und die Opposition spricht entschieden von „Rücktritt” und „Neuwahlen”

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