Donald Trump fordert Gefängnis für Hillary Clinton
Washington - Im US-Präsidentschaftswahlkampf gehen die beiden übrig gebliebenen Kandidaten Donald Trump und Hillary Clinton bereits vor ihrer offiziellen Nominierung zum Generalangriff über.
Trump, der wahrscheinliche republikanische Präsidentschaftsbewerber, forderte, dass seine mutmaßliche demokratische Konkurrentin Clinton ins Gefängnis kommt. "Ich sag Ihnen eins: Hillary Clinton muss in den Knast", sagte Trump im kalifornischen San Jose. "Ehrlich, Leute - sie ist sowas von schuldig", sagte Trump im Zusammenhang mit einer E-Mail-Affäre der Ex-Außenministerin.
Offener Schlagabtausch: Auch Clinton feuert verbal aus allen Rohren
Clinton hatte kurz zuvor in San Diego massive Kritik an Trump geübt und ihm die charakterliche Eignung für die Präsidentschaft abgesprochen. Niemals dürfe Trump das Land oder das US-Militär führen oder die Befehlsgewalt über die Atomcodes erhalten, sagte sie während einer außenpolitischen Grundsatzrede. "Stellen wir uns doch einmal vor, Trump hätte nicht nur seinen Twitteraccount zur Verfügung, wenn er wütend wird, sondern das gesamte Waffenarsenal der USA."
Clinton bezeichnete die außenpolitischen Vorstellungen des politischen Seiteneinsteigers als unwissend, naiv und gefährlich. Seine Ideen seien gefährlich zusammenhanglos. Bei dem Republikaner stünden "bizarre Schimpftiraden, persönliche Fehden und unverblümte Lügen" im Vordergrund. Ihn zum Oberbefehlshaber des US-Militärs zu machen wäre ein Fehler historischen Ausmaßes.
Trump sprach der langjährigen Politikerin im Gegenzug jegliches Charisma ab. Sie könne nur holprig Reden vom Teleprompter ablesen und wirke nicht wie ein Präsidentin, lästerte der Geschäftsmann auf Twitter.
Zugleich versuchte Trump, seine Rivalin als nicht vertrauenswürdig zu charakterisieren. Dabei zielte er vor allem auf einen E-Mail-Skandal ab. Clinton hatte während ihrer Zeit als Außenministerin ihre Kommunikation über einen privaten Server laufen lassen. Dafür wurde sie in einem Untersuchungsbericht des Außenministeriums gerügt. In dem am Mittwoch veröffentlichten Papier heißt es, Clinton habe sich im Ministerium keine Erlaubnis dafür eingeholt, den privaten Server zu nutzen. Clinton ist die Favoritin auf die Kandidatur der Demokraten.
Ende Juli werden die Kandidaten ernannt - Wahl im November
Die Republikaner und Demokraten wollen ihre Kandidaten auf Parteitagen Mitte und Ende Juli offiziell küren. Die Präsidentschaftswahl ist für den 8. November angesetzt.
Die E-Mail-Affäre nagt seit längerem an Clinton. Die 68-Jährige sieht sich deswegen massiven Angriffen aus dem republikanischen Lager ausgesetzt. Trump lenkt die Aufmerksamkeit immer wieder auf das Thema Glaubwürdigkeit.
Trump wiederum wird vorgeworfen, seine Steuererklärung - wie für Präsidentschaftsbewerber üblich - nicht veröffentlicht zu haben. Dies hat der 69-Jährige bislang vermieden.
Seine Anänger zogen nach seiner Rede auf die Straße. Nach Angaben des Senders CNN kam es zu Auseinandersetzungen mit Gegnern, die unter anderem "Trump muss weg!" skandierten. Polizisten drängten Demonstranten zurück.
- Themen:
- CNN
- Donald Trump
- Hillary Clinton