Die Zeit drängt

Der Chefreporter der AZ, Matthias Maus über die Atom-Endlagersuche.
Matthias Maus |
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Atommüll in Bayern: Schon heute gibt es Zwischenlager – neben den Atomkraftwerken. Nun muss geklärt werden, wo Endlager möglich wären.
AP Atommüll in Bayern: Schon heute gibt es Zwischenlager – neben den Atomkraftwerken. Nun muss geklärt werden, wo Endlager möglich wären.

Man kann sich darauf verlassen: Eines fernen, schönen Tages, wenn die Energiewende in Deutschland umgesetzt ist, wird uns das Erbe des Atomzeitalters noch immer begleiten und beherrschen. Daran ändert sich auch nichts mit der Einigung auf die Untersuchungskommission für ein neues Endlager.

Dabei ist es durchaus ein Fortschritt: Bund und Länder machen sich gemeinsam auf die Suche nach einem sicheren Verwahrort für insgesamt 15000 Tonnen stark strahlenden und höchst giftigen Mülls. Es ist gut, dass nach Jahren der verbohrten Ideologie, nach Jahren der einseitigen Fixierung auf Gorleben die Karten neu gemischt werden.

Und dennoch bleiben Unsicherheiten. In den kommenden Jahrzehnten wird der problematischste und gefährlichste Abfall der Republik praktisch unter Wellblechhütten zwischengelagert – in Ohu und in Grafenrheinfeld, in Gundremmingen und anderswo.

Die AKW-Standorte sind und bleiben Hochrisiko-Zonen. Da drängt eigentlich die Zeit. Aber mit dem Rahmen, erst 2031 zu entscheiden, entsteht der Eindruck eines großzügigen Auf- und Verschiebens. Das Urteil fällt in ferner Zukunft, wenn keiner der aktuellen Politiker mehr im Amt ist. Den Nachfolgern wird es überlassen bleiben, den gefundenen Standort zu erklären, zu rechtfertigen und durchzusetzen.

Keine leichte Aufgabe, und man muss hoffen, dass die Argumente dann besser sind als in den vergangenen Jahrzehnten.

 

 

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