"Die Unschuld der Muslime": Keine Kunst

Der Vize-Chefredakteur der AZ, Georg Thanscheidt, über das Islam-Schmähvideo
Georg Thanscheidt |
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Der Vize-Chefredakteur der AZ, Georg Thanscheidt, über das Islam-Schmähvideo

Der Film „Die Unschuld der Muslime“ ist kein Kunstwerk und keine Meinungsäußerung. Er ist eine Schmähkritik, gedreht von einem US-amerikanischen Tankwart, um den Glauben von anderthalb Milliarden Menschen weltweit in den Dreck zu ziehen. Nach deutschem Recht ist das strafbar.

Nicht, weil jede Kritik an Religionsgemeinschaften oder -inhalten in der Bundesrepublik strafbar wäre. Sondern weil durch diese Beschimpfungen „der öffentliche Frieden“ gestört wird. Natürlich ist diese Formulierung des Strafgesetzbuchs eine Hilfskonstruktion. Aus ihr folgert nämlich: Je größer die Aufregung, je vehementer die Proteste, desto eher wird eine Äußerung strafrechtlich geahndet. Und dass dieser Film den öffentlichen Frieden gefährdet, daran kann kein ernsthafter Zweifel mehr bestehen.

Entscheidender ist: Anders als bei Rushdies „Satanischen Versen“ oder Westergaards Mohammed-Karikaturen geht es bei dem US-Film nicht mal im Ansatz um eine sachliche Auseinandersetzung, die der Kern einer jeden Meinungsäußerung sein sollte, oder gar um Kunst. Leider muss man, um letzteres beurteilen zu können, zumindest den Trailer im Internet betrachtet haben.

Es geht dem Filmemacher und den rechtsextremen Gruppen, die sein Werk verbreiten, darum, eine Spirale der Gewalt in Gang zu setzen. Um das zu erreichen, versuchen sie, das hohe Gut der Meinungs- und Kunstfreiheit zu kapern. Das müssen wir verhindern.

 

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