Die Reaktionen des Westens: Neue Realpolitik

Der Chefreporter Matthias Maus über die Reaktion auf Putins Machtpolitik. Gibt es Alternativen zu weichen Sanktionen?
Matthias Maus |
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Ein Fahnenmeer, Schwüre auf die Ewigkeit, und am Schluss gibt’s rhythmisches Klatschen wie beim Obersten Sowjet selig. Wladimir Putin inszeniert seine Machtpolitik unverfrorener denn je. Er schafft Fakten im Minutentakt. Und der Westen? Eiert herum. Das ist ein unglücklicher Eindruck, und doch: Hinter der Zaghaftigkeit steckt Vernunft, auf die wir alle in der Krise dringend angewiesen sind.

 Die ungleichen Bilder sind schwer erträglich. Hier der Tatmensch, da die Weicheier, die es nicht mal schaffen, den Moskauer Neo-Imperialisten mit Schmackes aus der G8 zu komplimentieren. Der Schritt wäre der bislang härteste, die Ankündigung war aber nur der Impuls des französischen Außenministers.

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Diejenigen, die das peinlich finden, sollten sich allerdings fragen: Was sind die Alternativen? Das gekränkte Selbstbewusstsein von Putins Russland durch Truppenaufmärsche reizen? Dem Iwan zeigen, wo der Bartl den Most holt? Das würde das nationalistische Feuer weiter anfachen und die Reihen hinter Putin nur noch fester schließen.

Es gibt ein deutsches Wort, das sich in vielen Sprachen der Welt durchgesetzt hat: „Realpolitik“. Kurzfristig gehört dazu die gründliche Prüfung, wieweit Wirtschaftssanktionen gehen können, um Putins Milliardäre zu treffen und die Weltwirtschaft nicht aufs Spiel zu setzen. Und langfristig gehört dazu die Entschlossenheit, sich so schnell wie möglich von Putins Gas unabhängig zu machen.

 

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