Die Nazi-Aufmärsche in Chemnitz sind blanker Zynismus

AZ-Nachrichten-Chefin Natalie Kettinger kommentiert die rechten Aufmärsche in Chemnitz. Die tödlichen Messerstiche von Chemnitz sind
von  Natalie Kettinger
Wasserwerfer bringen sich bei der Demonstration von Pegida, AfD und Pro Chemnitz in Stellung.
Wasserwerfer bringen sich bei der Demonstration von Pegida, AfD und Pro Chemnitz in Stellung. © dpa/Ralf Hirschberger

AZ-Nachrichten-Chefin Natalie Kettinger kommentiert die rechten Aufmärsche in Chemnitz.

Die tödlichen Messerstiche von Chemnitz sind durch nichts zu verzeihen. Das steht außer Frage.

Die Tatsache, dass die Abschiebung des tatverdächtigen Irakers offenbar daran gescheitert ist, dass sich irgendeine Behörde im Tiefschlaf befand, ist bitter.

Doch dass seit Tagen Rechtspopulisten, Neonazis und Hooligans im Namen des Getöteten durch die Straßen ziehen, ist blanker Zynismus. Das Opfer war Deutsch-Kubaner. Ein Freund von ihm schreibt auf Facebook: „Diese Rechten, die das als Plattform nutzen, mit denen mussten wir uns früher prügeln, weil sie uns nicht als genug deutsch angesehen haben.“ Und nun muss ausgerechnet dieser Mann als Märtyrer des braunen Mobs herhalten, während der auf Menschenjagd geht?

Das ist eine schändliche Störung der Totenruhe.

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