Die Linke zieht vor allem Frauen an
Mehr Junge, mehr Frauen, mehr Westdeutsche: Die Linke hat sich seit Jahresbeginn quasi verdoppelt und deutlich gewandelt. Dies geht aus einer internen Mitgliederstatistik hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Frauenanteil in der Mitgliedschaft stieg demnach seit 2024 um gut vier Prozentpunkte auf 44,5 Prozent. Fast 60 Prozent aller Mitglieder sind 35 Jahre oder jünger.
Nach vorläufigen Zahlen vom Freitag hat die Linke derzeit 115.623 Mitglieder - im Vergleich zu 58.532 Ende 2024. Seit 2013 hatte die Linke um die 60.000 Mitglieder, mit einer tiefen Delle in den Jahren 2022 (rund 54.200) und 2023 (rund 50.200). Nach dem Bruch mit dem Flügel um Sahra Wagenknecht, die eine eigene Partei gründete, legten die Zahlen wieder zu - mit einem rasanten Boom seit Jahresbeginn.
Überdurchschnittliches Wachstum im Westen
Für ihre Statistik analysierte die Partei die endgültigen Zahlen bis Ende März 2025 daraufhin, wer dazukam und wo. Ergebnis: Die westdeutschen Verbände von Schleswig-Holstein bis Bayern wuchsen überdurchschnittlich um jeweils mehr als 100 Prozent. Im Osten, wo die Partei traditionell stärker verwurzelt war, wuchsen die Landesverbände weniger, aber immer noch um ein Drittel oder mehr.
"Die Linke hat sich binnen eines Jahres verdoppelt, das ist ein Wahnsinnserfolg", sagte die Bundesvorsitzende Ines Schwerdtner (35) zu den Zahlen. "Natürlich gilt: Wo es viel Bewegung gibt, gibt es auch Reibung. Aber ich sehe vor allem die Chancen." Viele neue Mitglieder wollten aktiv werden für Verteilungsgerechtigkeit, Frieden und sozial gerechten Klimaschutz und gegen die politische Entwicklung nach rechts.
"Was mich besonders freut ist, dass wir den Rechten den Rang abgelaufen haben bei jungen Menschen und bei den Frauen", sagte Schwerdtner. "Wir sind jetzt, was den Mitgliederschnitt angeht, die jüngste Partei und die mit dem höchsten Frauenanteil."
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