Der "Teufel" und seine Frau sind schuldig
Frankreich: Lebenslang für Morde an 7 Mädchen. Zwischen 1987 und 2003 soll Michel Fourniret (66) sieben Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 20 Jahren entführt, vergewaltigt und dann erdrosselt haben. Jetzt wurde er und seine Frau zu lebenslanger Haft verurteilt.
PARIS Die Morde sind die brutalste Tötungsserie seit Jahrzehnten. „Die Teufel vor Gericht“, titelte die Zeitung „Le Parisien“. Kühl und berechnend soll Michel Fourniret (66) zwischen 1987 und 2003 sieben Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 20 Jahren entführt, vergewaltigt und dann erdrosselt haben. Jetzt wurde die „Bestie aus den Ardennen“ zu lebenslanger Haft verurteilt. Wegen Beihilfe erhielt auch seine Frau Monique Olivier lebenslang.
Mehr als zwei Monate mussten die Angehörigen während des Prozesses die unfassbaren Einzelheiten der barbarischen Taten abermals über sich ergehen lassen, nachdem das Paar bereits gestanden hatte. Die kalten Schilderungen des Angeklagten, seinen brutalen Zynismus. „Wie ein Wilderer“ sei er zur Jagd auf Jungfrauen aufgebrochen, gab er an. „Ohne zu wissen, ob ich einen Fasan oder ein Kaninchen erbeuten würde.“
Der „Teufel mit dem Doppelgesicht“ zeigt keine Reue
Kein Wort der Reue, des Respekts vor den getöteten und missbrauchten Kindern und jungen Frauen. Er könne nicht um Verzeihung bitten für etwas, was unverzeihlich sei.
Zunächst hatte sich der „Teufel mit dem Doppelgesicht“ (so ein Staatsanwalt) geweigert, vor dem Gericht überhaupt zu reden. Erst nach sechs Wochen Prozessdauer brach er sein Schweigen – das wurde zur Tortur für die Angehörigen. „Er hat nur die schmutzigsten, schrecklichsten Einzelheiten erzählt, um uns leiden zu lassen“, sagte Jean-Pierre Leroy, Vater der 1988 ermordeten 20-jährigen Fabienne.
Gescheitert ist der Prozess mit dem Versuch, das Rätsel der Monique Olivier aufzuhellen. Sie schilderte, wie sie die Opfer für ihren Mann ins Auto lockte. Sie beschrieb, wie sie ihren Mann oral stimulierte, um ihn „in die Lage zu versetzen“, die entführten Mädchen zu vergewaltigen. Beim Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann habe sie die Rolle der Opfer nachgespielt.
Nur warum, das konnte sie nicht erklären. Ihr Mann habe ihr „überhaupt nicht gefallen“, ließ sie wissen. „Wir werden nie erfahren, ob sie einen perversen Genuss bei den Verbrechen empfunden hat“, sagt Alain Boulay, Präsident des Opferverbandes Apev. „Es wird eine juristische Wahrheit geben, aber was sich in ihrem Kopf abspielte, bleibt ein Geheimnis.“
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