Der Super-Mega-Giga-Tuesday
Showdown zwischen vier Favoriten: Heute werden die Weichen gestellt, wer den mächtigsten Posten der Welt bekommt. Es ist „Super Tuesday“ in den USA. Wer auch immer siegt, es wird eine Premiere.
WASHINGTON Entweder es zieht die erste Frau ins Weiße Haus ein (Hillary Clinton) oder der erste Schwarze (Barack Obama) oder der Älteste, den es je gab (John McCain), oder der erste Mormone (Mitt Romney). Mainstream- Männer sind gar nicht mehr im Rennen.
Es ist der wichtigste Tag im spannendsten Rennen ums Weiße Haus seit langem. Normalerweise ist nach dem Super Tuesday alles klar: 2000 setzte sich da bei den Demokraten Al Gore durch, bei den Republikanern George Bush gegen John McCain. Diesmal ist der Super- Dienstag sogar noch größer: Gewählt wird gleich in 22 Bundesstaaten, nicht nur in 12 bis 16 wie sonst.
Hochspannung bei den Demokraten
Die US-Medien überbieten sich in Namensgebungen wie „Mega-Super- Tuesday“, „Giga-Tuesday“ und „Tsunami-Tuesday“ – immerhin sind gut 80 Prozent der für eine Nominierung nötigen Stimmen zu vergeben. Am spannendsten ist es bei den Demokraten: Barack Obama hatte gerade einen spektakulären Schub in den Umfragen und liegt nun US-weit mit 47 zu 45 Prozent erstmals hauchdünn vor Hillary Clinton. Auch im zahlenmäßig wichtigsten Kalifornien hat der junge Hoffnungsträger die etablierte Staatsfrau überholt. Bisher lag sie trotz all seiner Erfolge bei jungen und schwarzen Wählern insgesamt vorn.
Das hat sich nun geändert: „Der Augenblick spricht für Obama“, sagt Wahlforscher John Zogby. Zuletzt pflegten die beiden nach zwischenzeitlichen Giftereien wieder einen demonstrativen Kuschelkurs – was die Hoffnungen der Demokraten befeuert, die beiden könnten schließlich als Traumpaar Präsident/Vizepräsident antreten, wer auch immer dann die Chefrolle hat: die Frau oder der Schwarze.
McCain der Favorit bei den Republikanern
Doch auch bei den Republikanern ist das Rennen noch nicht gelaufen. Zwar gilt Kriegs-Veteran John McCain (71) als klarer Favorit. Doch vielen Konservativen ist er nicht konservativ genug. Und der letzte verbleibende Kontrahent, der Milliardär Mitt Romney, hat noch nicht aufgegeben. Umfragen sehen ihn nun überraschend im Delegiertenstarken Kalifornien vorn. Sein Manko: Er ist Mormone.
Das Zähl-System am Super- Dienstag ist allerdings höchst kompliziert: In manchen Staaten bekommt der Gewinner alle Delegierte, in manchen je nach Proporz – und natürlich je nach Partei unterschiedlich. Denkbar, dass dann immer noch kein Sieger feststeht.
Welche Promis für wen sind
Hollywood mischt eifrig mit – zahlreiche Schauspieler haben sich offen auf die Seite von einem der Kandidaten geschlagen.
Für Barack Obama werben vor allem die vergleichsweise jüngeren Stars: Scarlett Johansson, Will Smith, Halle Berry, George Clooney, Oprah Winfrey und Ben Affleck.
Hillary Clinton vereint mehr das gediegenere, ältere Establishment hinter sich: Barbra Streisand, Steven Spielberg, Calvin Klein und Tom Hanks.
Der republikanische Favorit John McCain zählt vor allem auf Action-orientiertere Stars wie Sylvester Stallone, Ex-Terminator Arnold Schwarzenegger (dessen Frau, die Kennedy-Nichte Maria Shriver, ist allerdings für Barack Obama) und Tom Selleck.
Nicht super-glamourös sind die Promis hinter Mitt Romney: etwa der Osmond- Showclan.