Demos zum Jahrestag der Sozialproteste in Israel
Ein Jahr nach Beginn der Sozialproteste gegen die hohen Lebenshaltungskosten in Israel sind am Samstagabend in mehreren Städten des Landes erneut Tausende auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Polizei nahmen an zwei Protestmärschen in Tel Aviv etwa 2000 Menschen teil.
Tel Aviv - Organisatoren und Teilnehmer nannten weitaus höhere Zahlen. Auch in Jerusalem, Haifa und Beersheva gab es Demonstrationen.
Überschattet wurden die Kundgebungen in Tel Aviv von der Selbstverbrennung eines Demonstranten. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Mann sich mit einer brennbaren Flüssigkeit überschüttet und angezündet. Umstehende Demonstranten hätten die Flammen gelöscht. Der Mann sei schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.
Die soziale Protestbewegung hatte im Juli vergangenen Jahres mit einem Zeltlager auf dem noblen Rothschild Boulevard in Tel Aviv begonnen. Kurz darauf bildeten sich in weiteren israelischen Städten Protestcamps und es kam zu wöchentlichen Demonstrationen gegen die hohen Lebenshaltungskosten. Ihren Höhepunkt fanden die Proteste im September, als mehr als 400 000 Menschen in ganz Israel auf die Straße gingen und soziale Gerechtigkeit forderten.
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