Demonstranten belagerten Nato-Hauptquartier
Weil Friedensaktivisten versuchten auf das Gelände der Organisation vorzudringen, hat die belgische Polizei scharf durchgegriffen. Dutzende Teilnehmer der Protestaktion wurden festgenommen.
Für etliche Teilnehmer endete eine Friedenskundgebung vor dem Nato-Hauptquartier in Brüssel mit der Festnahme. Die Aktivisten hatten versucht, auf das Nato-Gelände vorzudringen. Eine belgische Friedensinitiative hatte unter dem Motto «Nato - game over» (Nato - Spiel beendet) zu der Aktion aufgerufen, um eine Debatte über die Rolle des Militärbündnisses in der Welt anzustoßen. Nach Angaben der Organisation nahmen rund 700 Menschen an der Demonstration teil.
«Die Nato ist ein Relikt aus dem Kalten Krieg», sagte Hans Lammerant von der Organisation Vredesactie. Die Initiative fordere vom bevorstehenden Gipfeltreffen in Bukarest einen Abbau der militärischen Eingreifkräfte. «Dort steht eine fundamentale Reform der Nato auf dem Programm. Zum 60. Geburtstag des Bündnisses im Jahr 2009 will man ein neues strategisches Konzept vorlegen», sagte Lammerant. Die Ausgaben für das Militär müssten verringert werden. Die Polizei hatte rund um das Gelände seit Samstagmorgen massiv Posten bezogen. Nach Angaben von Vredesactie wurden bis zum frühen Nachmittag mehr als 100 Demonstranten festgenommen. «Zwischen 50 und 70 Menschen schafften es auf das Nato-Areal, wurden aber sofort eingesammelt. Die anderen wurden festgenommen, als sie dicht an den Zaun kamen», sagte ein Sprecher. Die Polizei machte zunächst keine Angaben zur Anzahl der festgenommenen Personen. (dpa)