DAK-Studie: Social-Media-Sucht bei Kindern hat sich verdoppelt

Eine neue DAK-Studie zeigt, wie stark die Social-Media-Sucht bei Kindern und Jugendlichen zugenommen hat. Insgesamt sollen 1.3 Millionen Minderjährige in Deutschland gefährdet sein. Es gibt aber auch positive Entwicklungen.
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"Soziale Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken."
"Soziale Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken." © Annette Riedl/dpa

Die Social-Media-Sucht bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat deutlich zugenommen, zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Etwa jedes vierte Kind ist demnach in Deutschland suchtgefährdet. 

6.1 Prozent der Kinder in Deutschland sind suchtkrank

Die Längsschnittuntersuchung der DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat die Mediennutzung in sechs Wellen von 1.200 Familien abgefragt. Dabei wurden sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen untersucht. Der DAK-Studie zufolge stieg die riskante Social-Media-Nutzung der 10- bis 17-Jährigen seit 2019 von 8,2 auf 24,5 Prozent. Das sind hochgerechnet etwa 1.3 Millionen Minderjährige in Deutschland. Auch die pathologische, also krankhafte Nutzung, hat sich in den letzten drei Jahren auf 6,1 Prozent verdoppelt. Das bedeutet, dass rund 320.000 Minderjährige die Sucht-Kriterien erfüllen. 

Hohe Social-Media-Nutzung führt zu Depressionen bei Kindern

Die Untersuchung zeigte auch Auswirkungen einer hohen Mediennutzung auf die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. So waren Kinder mit einer problematischen Social-Media-Nutzung häufiger von depressiven Symptomen, Ängsten und einem höheren Stresslevel berichten. Durchschnittlich verbringen Kinder und Jugendliche unter der Woche 150 Minuten in sozialen Netzwerken. 2019 waren es nur 123 Minuten.  An Wochenenden sind es fast über dreieinhalb Stunden, die Minderjährige auf Social-Media verbringen.

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"Schulen müssen eingebunden werden": DAK-Chef fordert Politik zum Handeln auf

Der DAK-Vorstandschef Andreas Storm sagt angesichts der Ergebnisse: "Soziale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir brauchen aber mehr Aufklärung über Reiz und Risiken von Instagram oder TikTok sowie zusätzliche Präventionskampagnen und Hilfsangebote für Betroffene." Dazu sei es erforderlich, dass die Medienkompetenz für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern gefördert werde. Dabei müssten vor allem die Schulen eingebunden werden. Storm sei überzeugt, dass der negative Trend gemeinsam gestoppt werden könne, "wenn im Kampf gegen die Mediensucht Gesundheits-, Familien- und Bildungspolitik an einem Strang ziehen".

Positive Entwicklung in Sachen Gaming

Die Studie ergab aber nicht nur negative Erkenntnisse: Beim Gaming und Streaming zeigen sich auch positive Entwicklungen. Junge Menschen verbringen laut der Studie nach der Pandemie etwas weniger Zeit mit digitalen Spielen und Streamingdiensten. Beim Gaming verringerte sich die Nutzungszeit unter der Woche von 168 Minuten (2019) auf durchschnittlich 98 Minuten. Auch bei Netflix und Co. sank die Streamingdauer von 170 Minuten (2021) auf 98 Minuten pro Werktag. 

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