CSU auf der Suche nach der verlorenen Jugend

Die CSU auf der Suche nach der Jugend: Wie ticken die Jungen? Und wie umwirbt man sie? Das ist das große Thema in Kreuth.
Angela Böhm |
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WILDBAD KREUTH - So will die CSU die Jugend wieder gewinnen: „Wir dürfen die Studiengebühren nicht abschaffen“, forderte die Chefin der Jungen Union, Katrin Albsteiger, gestern Ministerpräsident Horst Seehofer auf, hart zu bleiben. Mehr Beständigkeit verlangt sie von ihm. Dabei liebäugelt Seehofer längst damit, 2013 den Studenten nicht mehr in die Tasche zu greifen. Er fürchtet die Quittung der Wähler.

Wie die Jugend in Bayern tickt, sollte die neue Geheimwaffe der CSU-Fraktion erklären. 2011 hatte die 28-Jährige mit ihrem Kampf gegen die Frauenquote für Aufsehen gesorgt: „Wer will schon eine Quotenfrau sein?“ Ein Patentrezept, um die Jungen wieder zu begeistern, hat aber auch sie nicht. Wellness-Wochenende, mehr Internet, mehr Facebook, schlägt sie vor. Dann aber soll die CSU doch mehr Straßenwahlkampf machen, weil man auf Facebook „vielleicht doch nicht so authentisch“ rüberkomme, zweifelt Albsteiger.

Seehofer ist schon auf Facebook – aber nicht der große Renner. Nur 3866 Usern gefällt sein Auftritt. Ganze 198 sprechen darüber. Ob er selber schon mal hineingeschaut hat? Da hüllt sich Seehofer in Schweigen und räumt schließlich ein, dass dort ein Mitarbeiter für ihn schreibe. „Noch zwei Tage Klausur mit der Landtagsfraktion, der Herzkammer der CSU. Stelle fest, die Pumpe funktioniert einwandfrei, die CSU ist pumperlgesund. So macht die Arbeit für Bayern Freude!“, hat der vorgestern im Namen seines Chefs hineingestellt.

„Schön wär’s“, schrieb der User „Alexander der Bärtige“. Inhaltlich kündigte Seehofer eine neue Schuldenpolitik an: Bis 2030 will er die aktuell 32 Milliarden Euro Miesen des Freistaats zurückzahlen. Wie er das anstellen will, ist aber nicht klar. Heuer tilgt Bayern nur 250 Millionen Euro. Mit diesem Tempo bräuchte Seehofer 120 Jahre, nicht 18. Am Dienstag sei er noch gegen eine Tilgung gewesen, hieß es in der Fraktion. Gestern präsentierte er dann den neuen Plan. „Wieder ein typischer Seehofer“, schüttelten Abgeordnete den Kopf.

 

 

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