China empört über Friedensnobelpreis: "Liu Xiaobo ist ein Krimineller"

Das Komitee in Oslo hat eine mutige Entscheidung getroffen - und China reagiert. Die Regierung ist empört über die Vergabe des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo.
von  Abendzeitung
Der chinesische Bürgerrechtler Liu Xiaobo erhält den Friedensnobelpreis
Der chinesische Bürgerrechtler Liu Xiaobo erhält den Friedensnobelpreis © dpa

PEKING - Das Komitee in Oslo hat eine mutige Entscheidung getroffen - und China reagiert. Die Regierung ist empört über die Vergabe des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo.

Die chinesische Regierung hat empört auf die Verleihung des Friedensnobelpreises an den Dissidenten Liu Xiaobo reagiert und sieht das Verhältnis zu Norwegen beschädigt. "Liu Xiaobo ist ein Krimineller, der von der chinesischen Justiz wegen Verstöße gegen chinesisches Recht verurteilt wurde", erklärte das Außenministerium am Freitag rund eineinhalb Stunden nach Bekanntgabe der Entscheidung in Oslo.

Die Auszeichung Lius "läuft völlig dem Prinzip des Preises zuwider und stellt zudem eine Schmähung des Friedenspreises dar", kritisierte die chinesische Regierung weiter. Der Preis hätte besser für die Förderung der internationalen Völkerverständigung und der Abrüstung verliehen werden sollen.

Der 54-jährige Dissident war im vergangenen Dezember wegen Subversion zu einer elfjährigen Haft verurteilt worden und sitzt seitdem in einem Gefängnis. Auch zuvor schon musste er wegen seiner Überzeugungen Zeit hinter Gittern und in einem Umerziehungslager verbringen.

dapd

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