Chaos nach dem Sieg?

Der AZ-Chefreporter Matthias Maus über die Konsequenzen aus Gaddafis Sturz
Matthias Maus |
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Die Entscheidung ist gefallen, eine Ära ist zu Ende, Geschichte wird gemacht. Muammar Gaddafis Sturz ist das Erfolgserlebnis, das der arabische Frühling dringend gebraucht hat. Nur ist es nicht sicher, ob es nicht für lange Zeit das letzte ist, und ob der Sieg der Aufständischen wirklich ein Sieg der Demokratie ist. Auch hier können wir, kann der Westen, kann Deutschland etwas tun.

Nicht nur für Ronald Reagan war der irre Oberst Gaddafi „der tollwütige Hund des nahen Ostens“. Der Diktator, der sich ohne formales Amt 42 Jahre an der Macht hielt, war zuletzt wirklich isoliert. Alle seine Nachbarn hat er verprellt. Dabei schreckte nicht seine autokratische Art. Da haben die Regimes der Region – und die Regierungen des Westens – rein gar keine Berührungsängste. Es war seine Unberechenbarkeit, die den Potentaten von Riad bis Algier so zutiefst suspekt war.

Das unterscheidet ihn von Verbrechern wie Syriens Assad, den man als Bollwerk gegen das Chaos sogar in der Türkei und in Israel noch schätzt. Chaos, das ist zumindest eine Option in Libyen. Und Deutschland wird von der Übergangsregierung nicht so schnell um Rat gefragt werden, was die Zukunft betrifft.

Mit seiner militärischen Zurückhaltung hat sich Deutschland ins Abseits gestellt. Dabei könnten die deutschen Erfahrungen mit den Stasi-Akten, mit der friedlichen Aufarbeitung eines Unrechtsregimes genau die Entwicklungshilfe sein, die auch ein Öl-reiches Land nicht kaufen kann.

 

 

 

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