"Bunga-Bunga": Berlusconi erhält Freispruch
Rom - Das oberste Gericht in Italien bestätigte am Abend nach stundenlangen Beratungen das Urteil in letzter Instanz. Damit ist keine weitere Berufung mehr möglich, der Freispruch ist rechtskräftig. Der 78-Jährige war zuvor in zweiter Instanz freigesprochen worden, nachdem er in erster Instanz zu sieben Jahren Haft und einem lebenslangen Verbot öffentlicher Ämter verurteilt worden war.
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Dem dreimaligen Ministerpräsidenten wurden Sex mit minderjährigen Prostituierte bei den "Bunga-Bunga-Partys" in seiner Villa und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Mit der damals minderjährigen Marokkanerin Karima El Mahroug, genannt Ruby, soll Berlusconi Sex gegen Geld gehabt haben und anschließend seinen Einfluss als Regierungschef eingesetzt haben, um die Affäre zu vertuschen.
Staatsanwalt Eduardo Scardaccione hatte erklärt, er halte es nicht für glaubwürdig, dass Berlusconi nichts von Rubys Minderjährigkeit gewusst habe. Berlusconi selbst hatte die Vorwürfe stets bestritten. Sein Verteidiger Franco Coppi erklärte, es gebe keinen Beweis dafür, dass Berlusconi von Rubys Alter gewusst habe. Mit dem Freispruch bekommen auch Berlusconis Hoffnungen auf ein politisches Comeback neuen Auftrieb, obwohl er bis 2019 keine Ämter übernehmen darf.
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