Bundeskanzlerin Merkel reist nach Kiew
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel wird an diesem Samstag nach Kiew reisen. Bei dem eintägigen Besuch wird sie den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und Ministerpräsident Arseni Jazenjuk treffen. Das teilte das Bundespresseamt am Dienstag in Berlin mit. Voraussichtlich werde es auch einen Gedankenaustausch mit Bürgermeistern ukrainischer Städte geben. Im Zentrum werde die Lage in der Ukraine und das Verhältnis zu Russland stehen. Zudem werde es um konkrete Möglichkeiten zur Unterstützung der Ukraine gehen.
Poroschenko hatte Merkel in einem früheren Telefonat zu dem Besuch eingeladen. Der Ukraine-Besuch der Kanzlerin gilt als heikel. Die Bundesregierung bemüht sich zusammen mit anderen westlichen Staaten um einen Waffenstillstand zwischen prorussischen Separatisten und Regierungstruppen sowie um eine wirksame Kontrolle der Grenze zu Russland. Die Kanzlerin hält seit langem telefonischen Kontakt zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und zu Poroschenko, konnte aber bislang keine echte Entspannung erreichen. Kiew wünscht sich Waffen vom Westen für den Kampf gegen die Separatisten.
Die Außenminister der Ukraine und Russlands wollten noch im Laufe des Tages über eine Fortsetzung ihrer Krisengespräche entscheiden.
Einen Tag nach dem Besuch der Kanzlerin feiert die Ukraine am Sonntag ihren Unabhängigkeitstag. Poroschenko plant zum Jahrestag der Verabschiedung einer Unabhängigkeitserklärung vor dem Hintergrund der zerbrechenden Sowjetunion am 24. August 1991 eine Militärparade.
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