Bund warnt vor Aus für die Energiewende

Seit Tagen tobt der Streit um die Energiewende in Bayern. Der BUND Naturschutz glaubt, dass Seehofer die Wende insgeheim stoppen will. Kritik am Chef nun auch aus der CSU
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Immer mehr Gegenwind gegen seinen neuen Energie-Kurs: Horst Seehofer.
dpa Immer mehr Gegenwind gegen seinen neuen Energie-Kurs: Horst Seehofer.

München – Der BUND Naturschutz warnt vor dem Scheitern der Energiewende und fordert den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien. Nötig sei eine „Energiewende von unten“ mit dezentralen Lösungen, sagte BUND-Landesvorsitzender Hubert Weiger am Freitag in München. Mit Energiesparen, dem Ausbau der Windenergie und mit flexiblen Biogasanlagen zur Stabilisierung der lokalen und regionalen Stromnetze könne mehr Versorgungssicherheit und Wertschöpfung vor Ort erzielt werden. Kritik an der Energiepolitik der Staatsregierung kam auch von Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU).

Der Ausbau der erneuerbaren Energien werde derzeit eher blockiert als beschleunigt, kritisierte Weiger. Somit sei klar, „dass die Bayerische Staatsregierung die Energiewende in Bayern ablehnt“.  Der Bund spricht von einer dramatischen Fehlentwicklung. „Was mit Schwung auf dem Weg gebracht wurde, droht zu scheitern“, sagte Weiger. Deshalb droht im nächsten Jahr die Diskussion um die Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld. Planmäßig soll das Kernkraftwerk Ende 2015 abgeschaltet werden.

Für die Forderung nach einem Stromtrassen-Moratorium erntet Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nun auch Kritik aus den eigenen Reihen. „Ein Moratorium ist die Feigheit, gleich zu sagen, was zu tun ist“, sagte Regensburgs OB Schaidinger im Regensburger PresseClub, wie die „Mittelbayerische Zeitung“ (Freitag) berichtete. Unpopuläres, aber Richtiges werde in der Politik immer häufiger vermieden. Wer es mit der Energiewende ernst meine, müsse klare politische Standpunkte vertreten und sie dann auch durchsetzen, betonte Schaidinger.

Schon zuvor hatten auch andere Unions-Politiker Seehofer kritisiert. Außerdem wurde durch einen AZ-Bericht bekannt, dass die geplante Trasse - an der sich der Streit entzündete - sehr nahe an Seehofers Ferien-Domizil verläuft.

 

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