Kommentar

Bürgergeld ersetzt Hartz IV: Bequem - für wen?

AZ-Politik-Vize Lisa Marie Albrecht über das neue Bürgergeld.
von  Lisa Marie Albrecht

Endlich! Die Ungerechtigkeit, die im Hartz-IV-System an vielen Ecken lauerte, wird mit dem nun beschlossenen Bürgergeld zumindest dezimiert. Niemand muss mehr fürchten, dass ihm vom Existenzminimum etwas abgezwackt wird, nur weil er oder sie nicht "mitarbeitet". Besser ist auch, dass auf Weiterbildung gesetzt wird statt auf kurzfristige Arbeitsbeschaffungen.

Das Klischee des faulen Arbeitslosen wird wieder bedient

Es ist beschämend, dass Arbeitgeber nun wieder das Klischee des faulen Arbeitslosen in der sozialen Hängematte bemühen. 500 Euro im Monat sind kein weiches Ruhekissen.

Hinzu kommt, dass schon jetzt ein großer Teil der Hartz-IV-Bezieher Aufstocker sind, weil sie mit ihrem Job nicht über die Runden kommen. Für Unternehmen, die nun also um die ja so dringend benötigten Arbeitskräfte fürchten: Schlau wäre es, angemessene Löhne zu zahlen, die einen echten Anreiz bieten, statt jene, die ohnehin am wenigsten haben, zu stigmatisieren. Aber eben auch nicht so bequem.

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