Britische Behörden lassen erneut Häftling irrtümlich frei

Erneut wird ein Mann fälschlicherweise aus einem britischen Gefängnis entlassen. Durch die zweite Panne innerhalb kurzer Zeit geraten die Behörden unter Druck.
dpa |
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Nur wenige Tage zuvor hatten die Behörden zugeben müssen, dass ein Sexualstraftäter versehentlich aus dem Gefängnis entlassen wurde. (Archivbild)
Nur wenige Tage zuvor hatten die Behörden zugeben müssen, dass ein Sexualstraftäter versehentlich aus dem Gefängnis entlassen wurde. (Archivbild) © Sabrina Merolla/ZUMA Press Wire/dpa
London

Die britische Polizei fahndet schon wieder nach einem irrtümlich aus dem Gefängnis entlassenen ausländischen Straftäter. Der 24 Jahre Algerier sei bereits seit vergangenem Mittwoch frei, wie die Metropolitan Police der BBC mitteilte. Demnach laufen dringende Ermittlungen, um den Mann ausfindig zu machen und wieder in Gewahrsam zu nehmen. Dem Sender Sky zufolge war der Straftäter wegen Hausfriedensbruchs in Haft.

Nur wenige Tage zuvor hatten die Behörden zugeben müssen, dass ein Sexualstraftäter versehentlich aus dem Gefängnis entlassen wurde, statt abgeschoben zu werden. Auch diese Panne hatte eine Großfahndung ausgelöst. Der 38 Jahre alte Mann aus Äthiopien wurde gefasst und in der vergangenen Woche abgeschoben.

Justizminister David Lammy sagte, er sei "absolut empört und entsetzt" über die erneute irrtümliche Freilassung. Eine "dringende Fahndung" sei eingeleitet worden. Rechtspopulist Nigel Farage von der in Umfragen zuletzt teils deutlich vorn liegenden Partei Reform UK nannte den Vorfall "eine Farce".

Bei Weitem nicht die erste Justiz-Panne 

Der vorausgegangene Fall des Sexualstraftäters hatte für große Aufregung gesorgt, weil Einwanderungsgegner die Tat des Mannes - den sexuellen Übergriff auf eine 14-Jährige - für wochenlange, teils gewalttätige Proteste vor Asylbewerberunterkünften genutzt hatten. Außerdem wurde wieder deutlich, wie die Zustände in den teils hoffnungslos überfüllten Gefängnissen in Großbritannien sind. 

Premierminister Keir Starmer hatte eine Untersuchung angeordnet, "um herauszufinden, was schiefgelaufen ist". Wie die Nachrichtenagentur PA zuletzt unter Berufung auf Behördenangaben berichtet hatte, wurden allein in England und Wales in den zwölf Monaten bis März dieses Jahres 262 Häftlinge irrtümlich auf freien Fuß gesetzt - knapp 130 Prozent mehr als in den zwölf Monaten zuvor.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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