Bombenanschlag auf Touristen-Basar in Kairo
Unbekannte zündeten auf einem belebten Basar in Kairo eine Bombe. Eine französische Schülerin kam ums Leben, unter den Verletzten war auch ein Deutscher.
Bei einem Bombenanschlag auf einem belebten Basar in Kairo ist am Sonntag eine 17 Jahre alte Französin getötet worden. Mehr als 20 Menschen - zumeist Ausländer, darunter ein Deutscher - wurden nach Angaben der ägyptischen Regierung verletzt. Es war der erste Anschlag auf Touristen in Ägypten seit drei Jahren. Der bei dem Anschlag leicht verletzte Deutsche wurde in ein Kairoer Krankenhaus eingeliefert, ist in der Nacht aber wieder entlassen worden, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Details wurden nicht genannt. Laut französischen Medien gehörte die getötete Schülerin aus Levallois-Perret bei Paris zu einer Jugendgruppe. Von den Heranwachsenden seien 17 verletzt worden, als sie ihre letzten Einkäufe vor dem Rückflug machen wollten. Bis auf drei konnten alle das Krankenhaus bis Mitternacht wieder verlassen. Wie der US-Nachrichtensender CNN meldete, wurden nach dem Bombenanschlag zwei Verdächtige festgenommen. Zur Identität des Mannes und der Frau teilten die ägyptischen Sicherheitsbehörden keine Einzelheiten mit. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Der Anschlag passierte auf dem Hauptplatz des Basars Chan el Chalili nahe der Hussein-Moschee. Der in einem historischen Viertel von Kairo gelegene Basar ist bei Touristen und Einheimischen sehr beliebt. Dort werden unter anderem Souvenirs und Schmuck verkauft. Passanten wurden durch umherfliegende Steinsplitter und Marmorteile verletzt. Auf dem Marmorboden vor der Moschee waren Blutspuren zu sehen. Widersprüchlich waren zunächst die Angaben zum Hergang des Anschlags. Augenzeugen berichteten, der Sprengkörper sei aus einem Hotel auf die Menschen geworfen worden. Nach offiziellen Angaben war der Sprengkörper unter einer Bank versteckt, hieß es bei CNN. Ein zweiter Sprengsatz wurde von der Polizei kontrolliert gezündet. Die Moschee wurde evakuiert, das Gelände abgeriegelt. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in der Nähe gebracht. (dpa/AP/nz)
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