Betancourt gesund in den Armen der Familie
Die Kinder der vor vielen Jahren entführten Ingrid Betancourt danken vor allem dem französischen Präsidenten Sarkozy. Er soll die Befreiung der kolumbianisch-französischen Gefangenen besonders voran getrieben haben.
Der französische Präsident Nicolas Sakrozy hat am Mittwoch dem kolumbianischen Präsidenten Uribe für die Befreiung der Politikerin Ingrid Betancourt aus der Gefangenschaft der Guerillaorganisation Farc gedankt. Gleichzeitig rief er die Farc auf, ihren «absurden Kampf» aufzugeben. Umgeben von Kindern Betancourts sagte Sarkolzy im Élyséepalast, es habe stets einen kleinen Schimmer der Hoffnung gegeben. «Ingrid ist bei guter Gesundheit.» Sarkozy dankte auch dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez und dem Präsidenten Ecuadors, Rafael Correa, die beide eine Vermittlung mit der Farc versucht hatten, sowie der Schweiz und Spanien, «die uns immer geholfen haben». Darüber hinaus dankte Sarkozy den Unterstützungskomitees und Künstlern für ihren Einsatz für die Geisel. «Sie haben immer Vertrauen gehabt und immer daran geglaubt.» Man müsse aber auch an die anderen Geiseln denken. Betancourts Tochter Melanie dankte Sarkozy und erklärte: «Seit Sarkozy die Dinge in die Hand genommen hat, ist alles in Gang gekommen.» Mit stockender Stimme sagte sie: «Das ist der so lange erwartete Augenblick. Ich warte darauf, meine Mutter in die Arme schließen zu können. Das ist der größte Augenblick meines Lebens.» Es gebe aber noch weitere Geiseln im Dschungel. «Man darf sie nicht vergessen», sondern müsse weiter für ihre Befreiung kämpfen. Betancourts Sohn Lorenzo erklärte: «Wir haben einen Kampf für die Freiheit gewonnen.» Nach mehr als sechs Jahren in der Gewalt der Farc-Rebellen ist Ingrid Betancourt wieder frei. Die frühere kolumbianische Präsidentschaftskandidatin wurde am Mittwoch gemeinsam mit 14 weiteren Geiseln in einer spektakulären Aktion ohne Blutvergießen von den Streitkräften befreit. Die 46-Jährige, über deren Zustand es in den vergangenen Monaten große Besorgnis gegeben hatte, wirkte bei ihrer Rückkehr nach Bogotá überraschend gesund. Weltweit wurde ihre Befreiung begrüßt, vor allem in Frankreich, wo die beiden Kinder der kolumbianisch-französischen Politikerin leben. (dpa/ AP)
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