Beschluss steht: Wie sich die Regeln fürs Elterngeld nun ändern

Zahlreiche junge Paare können aufatmen: Denn Gutverdiener drohten den Anspruche auf Elterngeld zu verlieren. Nun hat die Ampel nachgebessert. Wer künftig vom Staat unterstützt wird.
Heidi Geyer |
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Die Elterngeld-Pläne wurden nachgebessert. (Archivbild)
Die Elterngeld-Pläne wurden nachgebessert. (Archivbild) © Felix Kästle/dpa/dpa

Berlin /München - Gerade für viele junge Paare in München war es eine Hiobsbotschaft: Angesichts des strikten Sparkurses beim Bundeshaushalt sollte auch beim Elterngeld gespart werden.

Geplant war, die Einkommensgrenze einheitlich für Paare und Alleinerziehende auf 150.000 Euro zu versteuerndes Einkommen festzulegen. Dadurch hätte sich die Zahl der Elterngeldbezieher stark gemindert. 60.000 Paare hätten nach der neuen Regelung keinen Anspruch auf Elterngeld. Bislang lagen die Einkommensgrenzen bei 300.000 Euro für Paare und 250.000 Euro für Alleinerziehende.

150.000 Euro klingen erst einmal nach viel Geld. Für eine Ingenieurin und einen Lehrer etwa könnte es aber dennoch schwierig werden, wenn sie nur von einem einzigen Einkommen leben müssen und 1.800 Euro Miete zahlen.

Elterngeld: Änderung gilt erst ab 1. April 2024

Schockiert waren Familien außerdem gewesen, weil die Änderung für alle Geburten ab 1. Januar 2024 gegolten hätten. Dadurch gibt es Eltern, die zum Zeitpunkt der geänderten Pläne schon ein Kind erwarteten und dadurch vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Wie die AZ erfahren hat, gab jetzt aber nochmals Nachbesserungen. Am Donnerstag beschloss der Haushaltsausschuss Neuregelungen zum Elterngeld.

Worum geht es dabei? Die Einkommensgrenze wird auf 200.000 Euro erhöht. Zudem wird der Start auf den 1. April 2024 verschoben, um bereits Schwangere nicht vor finanzielle Probleme zu stellen. Ab 1. April 2025 sinkt die Grenze jedoch auf 175.000 Euro. Das bisher geltende Modell von zwölf Monaten alleiniger Elternzeit und zwei Partnermonaten bleibt grundsätzlich, aber es wird künftig nur noch einen Partnermonat geben mit parallelem Bezug. Mehrlingsgeburten sind von den Regelungen ausgenommen.

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Bundestagsabgeordnete Jamila Schäfer in der AZ: "Guter Kompromiss in der Koalition"

"Diese Entscheidung sichert werdenden Eltern, die bereits mit dem Elterngeld gerechnet haben, Gewissheit und Planungssicherheit für die finanzielle Unterstützung. Darüber hinaus wird diese Maßnahme dazu führen, dass auch mehr Eltern in München, deren Kinder ab dem genannten Datum geboren werden, weiterhin Elterngeld beziehen können", sagte die Bundestagsabgeordnete Jamila Schäfer (Grüne) der AZ.

Jamila Schäfer ist Mitglied im Haushaltsausschuss.
Jamila Schäfer ist Mitglied im Haushaltsausschuss. © Foto: dpa

Die Grünen haben sich vehement gegen Kürzungen bei Familien eingesetzt. "Wir sind sehr froh, dass wir einen guten Kompromiss in der Koalition finden konnten, der vielen Familien hilft, die finanzielle Last der ersten Zeit zu mildern", so Schäfer.

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4 Kommentare
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  • FRUSTI13 am 17.11.2023 09:28 Uhr / Bewertung:

    Mit € 150.000 zu versteuerndem Einkommen, kann man natürlich Kinder nicht standesgemäß Großziehen! Auffällig ist, dass in den letzten Jahren in den Urlaubsfliegern, auch Fernreisen, die Anzahl von Familien mit Kindern, stark zugenommen hat. Staatliche Unterstützung sollten nur Diejenigen erhalten, die sie notwendigerweise auch brauchen!

  • Conrad am 17.11.2023 13:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von FRUSTI13

    Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Frusti13
    Sie haben vergessen, es sind sehr viele Großfamilien die sich das alles leisten können.
    @Knödel
    ja es stimmt es geht auch bescheidener, das sind aber Menschen die nicht mit Urlaub Auto und mehr
    bei anderen brozen müssen.

  • Knoedel am 17.11.2023 08:15 Uhr / Bewertung:

    Jammern auf hohen Niveau. Ich muss mit deutlich weniger eine Familie ernähren.
    Es geht auch etwas bescheidener.
    Wenn man daheim selber kocht und weniger in den Urlaub fährt, dann bleibt so manches Geld erspart.
    Z.B. überfüllte Flughäfen an den Oster- Pfingst- Weihnachts- und Herbstferien, und sehr gut besetzte Tische in den Restaurant Abfertigungsbetrieben.

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