Berlusconi muss vors Gericht
Die Affäre um eine junge Marokkanerin: Italiens Regierungschef muss sich jetzt vor Gericht verantworten.
Rom - Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi muss sich wegen der Sexaffäre um eine junge Marokkanerin in einem Schnellverfahren vor Gericht verantworten. Die Anklagepunkte lauten auf Amtsmissbrauch und Umgang mit minderjährigen Prostituierte. Das entschied die Ermittlungsrichterin Cristina Di Censo am Dienstag in Mailand auf Antrag der Staatsanwälte.
Der Prozess soll am 6. April beginnen. Amtsmissbrauch wird Berlusconi vorgeworfen, weil er im Mai des vergangenen Jahres die damals 17-jährige Marokkanerin Ruby persönlich vor dem Gefängnis bewahrt haben soll.
Der Anklagepunkte des Umgangs mit minderjährigen Prosituierten stützt sich vor allem auf abgehörte Telefongespräche. Die junge Ruby soll nach den Ermittlungen noch minderjährig zusammen mit anderen bezahlten Frauen bei wüsten Partys in Berlusconis Villa Arcore bei Mailand mitgemacht haben.
Für beide Anklagepunkte gebe es ausreichend Beweise, begründete die Ermittlungsrichterin ihre Zustimmung zu dem beantragten Schnellverfahren gegen Berlusconi. Im Falle einer Verurteilung drohen Berlusconi bis zu 15 Jahre Haft. Amtsmissbrauch wird mit bis zu zwölf Jahren Gefängnis bestraft, Prostitution mit Minderjährigen mit höchstens drei Jahren.
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