Berlusconi - ins Altenheim oder zu Behinderten?

Jetzt entscheidet sich, welchen Sozialdienst Silvio Berlusconi ableisten muss - er will nicht zu Senioren
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Rom - Rechtskräftig verurteilt ist er bereits. Klar ist auch, dass Silvio Berlusconi wegen seines Alters (77) nicht ins Gefängnis muss. Welche Strafe er aber stattdessen bekommt, liegt jetzt in der Hand von Mailänder Richtern: Hausarrest oder Sozialdienst – und wenn letzteres, welcher Art? Berlusconi hat schon deutlich gemacht: Bloß nicht Altersheim.

Am Donnerstag fand dazu eine Anhörung in Mailand statt. Die Justiz stellt Berlusconi vor zwei Alternativen: Hausarrest oder Dienst an der Gesellschaft. Beides passt dem früheren Ministerpräsidenten so gar nicht, aber er hat eine Präferenz, was er für das kleinere Übel hält: Sozialdienst. Denn in seiner Villa wäre der wegen Steuerbetrugs verurteilte Vollblutpolitiker und Populist von der Politik in Rom abgeschnitten, dürfte keine Kundgebungen oder Wahlkampfauftritte abhalten – deswegen plädieren Berlusconi und seine Anwälte vehement für die andere Variante. Und die Justiz scheint nach Medienberichten geneigt, ihm diesen Wunsch zu erfüllen: Dann müsste er einen Tag pro Woche in einer sozialen Einrichtung arbeiten und hätte ansonsten freie Hand.

Aber was für eine Art Sozialdienst soll es sein? Bitte nicht Klos putzen, hat Berlusconi beantragt. Und bitte nichts mit alten Leuten, so ist es aus einem Antrag seiner Anwälte herauszulesen. Medien spotten bereits, dass der geliftete, geschminkte und haarverpflanzte Macho wohl nicht an den körperlichen Verfall anderer Altersgenossen erinnert werden will. Das Gericht hat allerdings schon eine mögliche Einrichtung herausgesucht, für Senioren und Behinderte, ganz in seiner Nähe. Mit den körperlich und geistig behinderten Insassen dort könne Berlusconi gern arbeiten, stellen seine Anwälte Niccolo Ghedini und Franco Coppi klar. Er könne ihnen auch „neue Impulse“ geben. Oder, so schlagen sie vor: Berlusconi, immer noch milliardenschwer, könnte auch ein eigenes Behindertenheim in seiner Nähe gründen und dann dort arbeiten. Womöglich als Schirmherr, deuten sie an. Ob die italienische Justiz mitmacht, entscheidet sich nächste Woche.

 

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