Berlusconi gewinnt Vertrauensvotum

Bunga-Bunga: Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hat mit einem Vertrauensvotum im Parlament das neue Milliarden-Sparpaket des hoch verschuldeten Euro-Landes beschleunigt.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Rom  - In der Abstimmung am Mittwoch im Abgeordnetenhaus sprachen 316 Parlamentarier der Regierung bei dem Sparpaket über 54 Milliarden Euro das Vertrauen aus, 302 votierten dagegen. Diese wichtige erste Abstimmung ebnete den Weg für ein abschließendes Votum zu den gesamten Sparmaßnahmen am Abend. Der Senat hatte dem als erste der Parlamentskammern bereits zugestimmt.

Zusammen mit ihrem ersten Sparpaket vom Juli über rund 48 Milliarden Euro will die Mitte-Rechts-Regierung mehr als 100 Milliarden Euro einsparen und Italien aus dem Sog der Schuldenkrise und der europäischen Kritik ziehen. Das EU-Sorgenkind, dessen Staatsverschuldung im Juli auf mehr als 1,9 Billionen Euro anstieg, strebt mit dem "Blut-und Tränenplan" bereits im Jahr 2013 einen ausgeglichenen Etat an. Die Schuldenbremse soll nach dem Vorbild unter anderem Deutschlands in der Verfassung festgeschrieben werden.

Es geht der Regierungskoalition aus Berlusconis Partei PdL (Volk der Freiheit) und der Lega Nord Umberto Bossis darum, die Glaubwürdigkeit Italiens wiederherzustellen und sich aus der Kritik der EU und der Schusslinie der Finanzmärkte zu bringen. Kritiker bemängelten allerdings, dem Paket fehlten wachstumsfördernde Maßnahmen, und strukturelle Defizite würden nicht angegangen.

Italien leidet unter einem niedrigen Wachstum. Die OECD prognostizierte in ihren letzten Veröffentlichungen für das laufende Jahr Stagnation. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Erwartungen für 2012 von 0,7 auf 0,5 Prozent.

Der durch Skandale und Wahlschlappen innenpolitisch angeschlagene Berlusconi war davon ausgegangen, auch diese Abstimmung sicher zu überstehen. "Das Parlament wird die endgültige Zustimmung geben", hatte er am Vortag in Brüssel gesagt. Die Kritik der Opposition an den einschneidenden Maßnahmen lehnte er ab, als einzig von dem Wunsch motiviert, "die Regierung zu stürzen, ohne zu verstehen, dass sie auf diese Weise Italien stürzen würden".

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.