Belgische Politiker raten von Gedenkmarsch ab

Mit dem "Marsch gegen die Angst" wollen mehrere Tausend Menschen am Sonntag der Opfer der Anschläge in Brüssel gedenken. Belgische Politiker sprechen sich dagegen aus.
Brüssel - Ein für Sonntag geplanter Gedenkmarsch in Brüssel für die Opfer der Terroranschläge soll auf Anraten von Innenminister Jan Jambon wegen Überlastung der Polizei ausfallen.
Gemeinsam mit dem Brüsseler Bürgermeister Yvan Mayeur appellierte er am Samstag an die Bürger, nicht zusammenzukommen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Belga.
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Die Polizeikräfte würden für die noch laufenden Fahndungen benötigt, hieß es zur Begründung. "Wir teilen natürlich die Gefühle der Bevölkerung. Aber wir wollen, dass die Demonstrationen um einige Wochen verschoben werden", erklärten die Politiker.
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Mit dem "Marsch gegen die Angst", einer Schweigeminute und Ansprachen von Opfern wollten mehrere Tausend Menschen, die sich auf Facebook angemeldet hatten, der Anschläge gedenken.
Ausgangspunkt der für Sonntagnachmittag geplanten Veranstaltung sollte der Börsenplatz in der Innenstadt sein, wie verschiedene Organisatoren mitteilten. Der Börsenplatz war nach den Anschlägen zum zentralen Ort der Trauer geworden.
Identität von 24 Todesopfern geklärt
Vier Tage nach den Terroranschlägen in Brüssel sind die meisten Todesopfer identifiziert. Bei 24 der 31 von Selbstmordattentätern getöteten Menschen sei nun geklärt, um wen es sich handelt, teilte die Staatsanwaltschaft laut Nachrichtenagentur Belga am Samstag mit. Unter den Toten ist auch eine Frau aus Aachen.
Mittlerweile geht das Gesundheitsministerium von 340 Verletzten aus - bisher war von 300 Personen die Rede. Rund 100 Verletzte sind danach noch im Krankenhaus, davon 23 auf der Intensivstation. Einige Opfer haben schwere Verbrennungen. Auch der Mann der getöteten Aachenerin liegt nach Angaben vom Freitag noch im Krankenhaus.