Behördenbeschäftigte oft Beschimpfungen ausgesetzt

Nicht nur an Silvester werden immer wieder Polizisten und Feuerwehrleute angegriffen. Im Alltag gibt es regelmäßig Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes - vielfach online.
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Beschäftigte von Jobcentern und anderen Behörden mit Kundenkontakt haben oft Sorge vor Übergriffen. (Archivfoto)
Beschäftigte von Jobcentern und anderen Behörden mit Kundenkontakt haben oft Sorge vor Übergriffen. (Archivfoto) © picture alliance / dpa
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Berlin

Viele Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sind nach eigenen Angaben Beschimpfungen, Bedrohungen oder öffentlichen Diffamierungen über das Internet ausgesetzt. So waren 13 Prozent der Beschäftigten in ihrem beruflichen Alltag schon direkt von sogenannter digitaler Gewalt betroffen. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 

Gewalt gegen Beschäftigte bei der Polizei, in Ordnungs- und Sozialämtern, in Jobcentern, Schulen, Krankenhäusern oder in Bus und Bahn sei "zum Alltag" geworden, erklärt der DGB anlässlich einer Konferenz zu dem Problem in Berlin. Laut der Umfrage hat ein Drittel der Beschäftigten bereits beobachtet oder erlebt, dass Kolleginnen oder Kollegen online angegriffen wurden. 

Sorge bei Beschäftigten weit verbreitet

Sei es per Mail oder in sozialen Netzwerken: Knapp ein Drittel der Beschäftigten im öffentlichen Dienst hat demnach Sorge, Opfer solcher Übergriffe und Anfeindungen zu werden. 

Beleidigungen und Beschimpfungen werden von betroffenen Beschäftigten am häufigsten genannt, auch Bedrohungen passieren demnach immer wieder. Eine geringe Prozentzahl berichtet sogar von öffentlichen Diffamierungen. Fast zwei Drittel kennen dabei keinen festgelegten Ablauf ihrer Arbeitsstätte für solche Fälle.

Folgen für die Betroffenen

Wer solche Dinge erlebt hat oder akut befürchtet, verhält sich anders oder trägt die Erfahrungen mit sich herum. Viele bezeichnen sich laut der Umfrage als gegenüber bestimmten Personengruppen vorsichtiger oder berichten von schwindender Konzentrationsfähigkeit oder emotionaler Belastung. Den Schritt, Beweise zu sichern oder gar zur Polizei zu gehen, unternehmen die wenigsten. 

Von einem "Alarmsignal" sprach die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack: "Digitale Gewalt verursacht weit über den eigentlichen Vorfall hinaus Schäden und beeinträchtigt die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen langfristig." Hannack forderte frühzeitige Gegenmaßnahmen. Digitaler Gewalt müsse man sich ebenso entschlossen entgegenstellen wie körperlichen Angriffen. 

Jeder dritte Bürger hat Übergriffe beobachtet

Bereits die Bürgerbefragung 2025 des Beamtenbunds dbb hatte den Fokus auf das Thema gelenkt. Demnach geben 30 Prozent der Bundesbürger an, schon einmal Übergriffe auf öffentlich Beschäftigte beobachtet zu haben - also dass diese behindert, belästigt, beschimpft oder angegriffen wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dieser Anteil leicht gestiegen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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