Beemelmans gefeuert: Richtig und überfällig
Man muss Rambo-Röschen nicht schätzen, um diesen Schritt für ebenso richtig wie verständlich zu halten. Es ist aus Steuerzahler-Sicht ein wenig ärgerlich, dass der 48 Jahre alte Beemelmans in den einstweiligen Ruhestand geschickt wird. Aber, flapsig gesagt, kommt es uns angesichts des 500-Millionen-Flops mit den Drohnen unter dem Strich vermutlich billiger, wenn jener Mann künftig nicht mehr für Rüstungsprojekte zuständig ist.
Der Rauswurf, den von der Leyen jetzt vollzogen hat, war längst überfällig. Entweder er war wirklich für das Drohnen-Desaster verantwortlich, wie er im Sommer gesagt hat. Oder er hat gelogen, um seinen damaligen Minister zu schützen. Untragbar ist er in beiden Fällen.
Der eigentliche Hintergrund sind freilich die unguten Strukturen im Verteidigungsministerium, die heimlichen Herrscher im Bendlerblock, denen völlig egal ist, wer „unter ihnen Minister ist“, wie es ein Staatssekretär mal intern sagte – weil sie sowieso schalten und walten, wie sie wollen. Beemelmans war keine zentrale Figur in diesem Netz; dazu war er zu kurz da, weil er erst mit de Maizière kam und sich vor allem als dessen Rückenfreiputzer verstand. Aber der rigorose Rauswurf von ihm (und vorher von anderen) ist schon ein gewisses Signal.
Und er zeigt, wie sich von der Leyen gewandelt hat. Von der koketten Latte-Macchiato-Elternministerin zur knallharten Durchgreiferin in Männerbünden. Da will sich jemand empfehlen.
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