Beben in China: Ganze Landkreise zerstört

Die Verwüstungen durch das Erdbeben in China sind wesentlich dramatischer als bislang erwartet. In manchen Regionen sind 80 Prozent der Häuser zerstört. Die Helfer dringen nur langsam vor, die Opferzahlen steigen ständig.
von  Abendzeitung
Die Helfer arbeiten unter Hochdruck
Die Helfer arbeiten unter Hochdruck © ap

Die Verwüstungen durch das Erdbeben in China sind wesentlich dramatischer als bislang erwartet. In manchen Regionen sind 80 Prozent der Häuser zerstört. Die Helfer dringen nur langsam vor, die Opferzahlen steigen ständig.

Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in China werden mehr als 20.000 Tote befürchtet. Die Behörden gehen davon aus, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigt. Ein starkes Nachbeben der Stärke 5,8 erschütterte am Mittwoch die Erdbebenregion in der Provinz Sichuan. Erstmals erreichten die Rettungsmannschaften mehrere Orte, die bisher von der Außenwelt abgeschlossen waren.

Allein in Yingxiu im Landkreis Wenchuan, wo das Epizentrum des Bebens gelegen hatte, sollen nur 2300 der mehr als 10.000 Einwohner überlebt haben, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. «Die Situation in Yingxiu ist noch schlimmer als erwartet», sagte ein Funktionär.

Bisher waren allein in der Provinz Sichuan 12.000 Tote offiziell bestätigt worden. Die Staatsagentur berichtete aber von Befürchtungen, dass beispielsweise im Landkreis Beichuan statt der bisher gemeldeten 5000 Toten in Wirklichkeit 7000 bis 8000 Menschen ums Leben gekommen seien. Zehntausende Obdachlose verbrachten eine zweite Nacht unter freiem Himmel. In vielen Landkreisen waren rund 80 Prozent der Häuser zerstört. Erdrutsche hatten ganze Dörfer ausgelöscht. Den Bergungsmannschaften fehlte schweres Gerät, um die Opfer aus den Trümmern bergen zu können. Einige zehntausend Menschen waren verletzt, brauchten dringend ärztliche Hilfe und Medikamente. Es fehlt den Erdbebenopfern auch an Trinkwasser, Nahrung und Zelten. Viele Straßen in der Bergregion waren zerstört oder durch Erdrutsche und Felsbrocken unpassierbar.

Deutschland hat 500.000 Euro für die Soforthilfe im Erdbebengebiet bereitgestellt. (dpa)

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