Beate Zschäpe wollte auspacken

Ihrer Oma zuliebe – aber ihre Anwälte hielten sie davon ab: Das berichtet ein Polizist  im Prozess
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MÜNCHEN Plaudern mit Beate Zschäpe: Anders als vor Gericht, wo die mutmaßliche Terroristin eisern schweigt, hat sie mit einigen Polizisten relativ freimütig geredet. Gestern sagte im NSU-Verfahren der BKA-Beamte aus, der sie auf einem achtstündigen Gefangenentransport begleitet hatte.

Er berichtete, dass Beate Zschäpe damals auspacken wollte. „Ja, das wollte sie eigentlich, insbesondere, als es ihrer Großmutter schlecht ging, um sich bei ihrer Großmutter zu entschuldigen.“ Und: „Wenn sie aussagt, dann vollständig und umfassend“, das habe sie gesagt, „sie sei niemand, der nicht zu ihren Taten steht“, zitiert der BKA-Beamte die Gefangene. Am Vortag hatte bereits der Thüringer Polizist ausgesagt, dem sie sich gestellt hatte. Damals war sie nach dem Tod ihrer beiden Komplizen („Sie waren meine Familie“) und der tagelangen Flucht angeschlagen, sprach von Selbstmordgedanken – und kündigte auch hier ihre Aussagebereitschaft an. „Ich habe mich nicht gestellt, um nicht auszusagen.“

"Sie war ganz froh, sich mal mit uns zu unterhalten"

Die Fahrt mit dem BKA-Beamten, der gestern als Zeuge kam, war schon über ein halbes Jahr später: Aber auch mit ihm plauderte sie. „Das lief alles in einer freundlichen Atmosphäre, die Zeit verging wie im Flug“, berichtete er. Ihre Anwälte hätten ihr von einer Aussage abgeraten – allerdings lästerte sie auch über ihre Verteidiger. Mit Wolfgang Heer sei sie „sehr, sehr unzufrieden“. Außerdem lese sie ständig irgendwelche Dinge in der Presse – sie hatte ihn im Verdacht, das weitergegeben zu haben. Der zweite Verteidiger Stahl habe sowieso „immer die gleiche Meinung wie Herr Heer, und darum sei sie ganz froh, sich mal mit uns zu unterhalten“, so der BKA-Mann.

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