Bayern bietet Ungarn Hilfe nach Katastrophe an

Nach der Umweltkatastrophe in Ungarn hat der Freistaat den dortigen Behörden Hilfe angeboten. Es stehe ein Team von Schadstoffexperten des bayerischen Landesamtes für Umwelt bereit, um nach dem Chemieunfall zu helfen, teilte das Umweltministerium in München am Freitag mit.
von  Abendzeitung
Nach einem Unfall in einer Aluminiumfabrik hat giftige rote Flüssigkeit über die Ortschaften ergossen.
Nach einem Unfall in einer Aluminiumfabrik hat giftige rote Flüssigkeit über die Ortschaften ergossen. © dpa

MÜNCHEN - Nach der Umweltkatastrophe in Ungarn hat der Freistaat den dortigen Behörden Hilfe angeboten. Es stehe ein Team von Schadstoffexperten des bayerischen Landesamtes für Umwelt bereit, um nach dem Chemieunfall zu helfen, teilte das Umweltministerium in München am Freitag mit.

Die Regierung in Budapest hatte wegen der Giftschlamm-Katastrophe um internationale Hilfe gebeten. Am Freitag war erneut ein Mensch an den Folgen des Unglücks gestorben. Der 81-Jährige erlag in einem Krankenhaus seinen Verletzungen.

Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) sagte, der Freistaat habe Erfahrung bei der Bewertung von Schadstoffen in Wasser und Boden und bei der Ermittlung toxischer Wirkungen. Daher könnten die Experten des Landesamtes einen Beitrag bei der Eindämmung der Folgen der Katastrophe leisten. Ein vergleichbares Unglück kann sich laut Söder in Bayern nicht ereignen. Hier gäbe es keine vergleichbaren Anlagen mit Rückhaltebecken.

In Westungarn hatte Industrieschlamm aus dem geborstenen Speicherbecken einer Aluminiumhütte mehrere Orte überschwemmt und war in die Gewässer gelaufen. Mittlerweile hat das Giftwasser die Donau erreicht. Da der Strom im Schwarzwald entspringt und Richtung Schwarzes Meer fließt, gibt es keine unmittelbare Gefahr für die deutsche Donau. Theoretisch könnte es aber sein, dass Schiffe sogenanntes Ballastwasser in Ungarn aufnehmen und in Deutschland wieder ablassen. Dieses Ballastwasser brauchen die Kapitäne gelegentlich, um ihre Frachter bei ungleichmäßig verteilter Fracht zu stabilisieren.

Selbst wenn solch belastetes Wasser nach Bayern gelangt, wäre dies wohl kein Risiko, sagte Benno Dröge von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz. Das Wasser aus den Schiffen werde dann in der Donau so stark verdünnt, dass dies kein Grund sei, besonders alarmiert zu sein. „Wir schätzen das als nicht relevant ein“, sagte er.

dpa

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