Ban beschwört Ende der Nahost-Gewalt

Die «unverhältnismäßig überzogene Gewaltanwendung» Israels, die so viele Zivilisten hat UN-Generalsekretär Ban ebenso wie die palästinensischen Angriffe verurteilt. Ungeachtet dessen will Israel die Angriffe fortsetzen.
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Ein erletzter Palästinenser wird wegtransporiert
AP Ein erletzter Palästinenser wird wegtransporiert

Die «unverhältnismäßig überzogene Gewaltanwendung» Israels, die so viele Zivilisten hat UN-Generalsekretär Ban ebenso wie die palästinensischen Angriffe verurteilt. Ungeachtet dessen will Israel die Angriffe fortsetzen.

Ban Ki Moon hat die Eskalation der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern aufs Schärfste verurteilt. «Ich rufe alle Seiten dazu auf, weitere tödliche Zusammenstöße zu vermeiden», sagte er am Samstagabend vor dem UN-Sicherheitsrat, der in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengetreten war. Derweil setzten militante Palästinenser am Sonntag ungeachtet des massiven israelischen Militäreinsatzes ihre Raketenangriffe fort.

Zuvor waren im Gazastreifen bei israelischen Militäreinsätzen 64 Palästinenser getötet und 200 weitere verletzt worden. Auch zwei israelische Soldaten kamen ums Leben. Israel reagierte mit den Militäreinsätzen auf den Raketenbeschuss seiner Grenzgebiete durch militante Palästinenser. Trotz aller Appelle zur Beendigung der Gewalt will die israelische Armee ihren Militäreinsatz im Gazastreifen mindestens bis kommenden Mittwoch fortsetzen. Dann werde das Sicherheitskabinett über das weitere Vorgehen beraten, berichtete der israelischen Rundfunk am Sonntag. Zuvor hatte der UN- Sicherheitsrat in New York Israel und die Palästinenser aufgefordert, die Gewalt zu beenden. In einer Erklärung äußerten sich die Mitglieder auch besorgt über die hohe Zahl ziviler Opfer.

«Rote Linie überschritten» Israel hat am Sonntagmorgen nach Angaben einer Armeesprecherin acht Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen. Nach palästinensischen Angaben wurden dabei zwei Palästinenser in Dschabalia getötet. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer an diesem Wochenende auf 64 erhöht. Die radikalislamische Hamas-Organisation rief eine dreitägige Trauer aus. Militante Palästinenser setzten am Sonntag den Beschuss Israels mit Kassam-Raketen und Mörsergranaten fort. Nach Berichten des israelischen Onlinedienstes Y-Net bestätigte die Armee den Angriff. Außerdem seien Werkstätten, in denen militante Palästinenser Waffen hergestellt hätten, attackiert worden, hieß es. «Israel hat eine rote Linie überschritten», zitierte Y-Net einen Hamas-Sprecher nach dem Angriff auf Hanijas Amtssitz.

Friedensgespräche abgesagt

«Wir verurteilen die palästinensischen Raketenangriffe und verlangen die unverzügliche Einstellung dieser terroristischen Handlungen, die keinen Zweck haben, außer israelische Zivilisten in Gefahr zu bringen und das palästinensische Volk ins Unglück zu stürzen», sagte Ban in der öffentlichen Sitzung des Sicherheitsrates. Jedoch verurteile er, auch wenn er Israels Recht zur Selbstverteidigung anerkenne, die «unverhältnismäßig überzogene Gewaltanwendung», die so viele Zivilisten - darunter viele Kinder - getötet und verletzt habe. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums handele es sich um die höchste Opferzahl bei einem israelischen Militäreinsatz seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967. Israelische Soldaten waren mit Panzern in die Stadt Dschabalia eingerückt. Dort kam es zu Kämpfen mit militanten Palästinensern. Auch wurden wiederholt Luftangriffe geflogen. Unter den Opfern waren nach palästinensischen Angaben mindestens elf Kinder. Vor dem Hintergrund der israelischen Militäroperation sagte die Palästinenserführung die Friedensgespräche mit der israelischen Regierung ab. Chefunterhändler Ahmed Kureia habe dies der israelischen Außenministerin Zipi Liwni mitgeteilt, bestätigte Liwnis Sprecher Arye Mekel. Israel bedauere diese Entscheidung, die in die Hände der Hamas spiele. Mekel betonte allerdings, dass die Friedensverhandlungen jederzeit wieder aufgenommen werden könnten. (dpa)

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