Bahnchef: 500 Euro für Hitzeopfer auch ohne Attest

Krisengespräch: In Berlin trafen sich Bahnchef Rüdiger Grube und Bundestagsabgeordnete, um das Chaos bei der Bahn zu besprechen. Grube erklärte, dass auch ohne Attest die Hitzeopfer der vergangenen Tage 500 Euro bekommen.
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Winfried Hermann (Grüne), fordert von Bahnchef Rüdiger Grube (L) besseres Training für die Mitarbeiter
dpa Winfried Hermann (Grüne), fordert von Bahnchef Rüdiger Grube (L) besseres Training für die Mitarbeiter

BERLIN - Krisengespräch: In Berlin trafen sich Bahnchef Rüdiger Grube und Bundestagsabgeordnete, um das Chaos bei der Bahn zu besprechen. Grube erklärte, dass auch ohne Attest die Hitzeopfer der vergangenen Tage 500 Euro bekommen.

Bahnfahrgäste mit Gesundheitsproblemen durch überhitzte Züge sollen ohne ärztliches Attest 500 Euro Schmerzensgeld erhalten. Das sagte Bahnchef Rüdiger Grube am Donnerstag nach einem Krisentreffen mit Bundestagsabgeordneten in Berlin. Grube war mit Mitgliedern des Verkehrsausschusses zusammengekommen. An dem Gespräch nahm auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) teil.

Bahnchef Grube sagte zu, dass sein Unternehmen die Klimaanlagen- Defekte mit voller Kraft bekämpfe. „Ich werde alles tun, um diese Herausforderung in den Griff zu bekommen.“ Der Unternehmenschef berichtete, dass es in den vergangenen Tagen kaum noch schlimme Hitzeprobleme gegeben habe.

Vor etwa zwei Wochen waren innerhalb weniger Tage bei heißem Wetter die Klimaanlagen in rund 50 ICE- und Intercity-Zügen ausgefallen. Fahrgäste – darunter Schüler – erlitten einen Hitzekollaps und mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Bislang hätten sich etwa 300 Kunden an die Bahn gewandt, um das Schmerzensgeld von 500 Euro zu bekommen, berichtete Grube. Am Tag zuvor hatte die Bahn mitgeteilt, dass vor der Zahlung möglichst eine ärztliche Bescheinigung vorzulegen sei. Das Attest soll jetzt nicht mehr nötig sein. Außerdem erhalten diese Hitzeopfer das Anderthalbfache des Fahrpreises als Gutschein.

Andere Betroffene aus den überhitzten ICE-Zügen sollen die Hälfte des Reisepreises in Form eines Reisegutscheins als Entschädigung erhalten.

Der Fahrgastverband Pro Bahn nannte den Betrag von 500 Euro zu gering. Verbraucherschützer kritisierten, der Kreis der Empfänger sei zu klein.

Die Bahn ist seit den Hitze-Pannen massiv in der Kritik. Dabei geht es sowohl um technische Mängel an den Zügen als auch um die Reaktion des Unternehmens. Kritiker warfen der Bahn vor, sie habe anfangs versucht, die Ausfälle der Klimaanlagen herunterzuspielen.

dpa

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