Australiens Premier übersteht Schicksalsabstimmung

Australien behält seinen Regierungschef Tony Abbott. Nach einer Vertrauensabstimmung der eigenen Partei ist der 57-Jährige nun um einen neuen Spitznamen reicher.
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Abgeordnete der konservativen Liberalen Partei werfen Australiens Premier Tony Abbott einen autokratischen Führungsstil vor.
dpa Abgeordnete der konservativen Liberalen Partei werfen Australiens Premier Tony Abbott einen autokratischen Führungsstil vor.

Sydney - Australiens konservativer Ministerpräsident Tony Abbott hat eine parteiinterne Vertrauensabstimmung gewonnen und damit seinen Regierungsposten gerettet. Auf einer Versammlung seiner Liberalen Partei in Canberra sprachen sich am Montag 39 Abgeordnete für seine Absetzung als Parteichef aus, 61 sagten ihm Unterstützung zu.

Die Abstimmung sei abgehakt, sagte Abbott in einer ersten Reaktion. Nun gelte es, weiterzuarbeiten. Seine Regierung werde sich dabei weiterhin auf die Bereiche Wirtschaft, Arbeitsplätze und Familie konzentrieren. Hätte er seinen Posten als Parteichef verloren, hätte er auch als Ministerpräsident zurücktreten müssen.

Abbott ist seit 17 Monaten Australiens Regierungschef. Seither sinken seine Umfragewerte und die seiner Partei stetig. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, Wahlkampfversprechen nicht gehalten oder aufgeschoben zu haben. Seit November verlor seine Partei Wahlen in den Bundesstaaten Victoria und Queensland. In einer Umfrage von Ende Januar fiel Abbott in der Gunst der Wähler auf 27 Prozent, gegenüber 44 Prozent für Oppositionsführer Bill Shorten.

Es sei unwahrscheinlich, dass die jüngste innerparteiliche Auseinandersetzung auch die letzte gewesen sei, warnten Kommentatoren und Politikinsider. Die Zeit für "Tick Tock Tony" laufe, sagte die Grünen-Senatorin Sarah Hanson-Young.

Angestrengt hatten die Vertrauensabstimmung Hinterbänkler aus der Liberalen Partei. Einer von ihnen, Luke Simpkins, sagte, 39 Stimmen für Abbotts Absetzung seien eine starke Botschaft. Einige Beobachter gingen davon aus, es sei lediglich eine Frage der Zeit, bis Abbott eine erneute Abstimmung bevorstehe.

Vorgehalten wird Abbott auch ein autokratischer Führungsstil - wie etwa beim Alleingang, als er Prinz Philipp (93), den Gemahl der britischen Königin Elizabeth, zum Ritter machte. Abbott hatte das Kabinett in diese Entscheidung nicht eingeweiht. Das stieß auf großen Unmut.

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