Auch unser Elend

Die AZ-Redakteurin Anja Timmermann über die Hungersnot in Ostafrika.
Anja Timmermann |
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AZ-Redakteurin Anja Timmermann.
Gregor Feindt AZ-Redakteurin Anja Timmermann.

Jetzt haben wir auch ganz amtlich eine „Hungersnot“ in Ostafrika: Es müssen pro Tag mindestens zwei Erwachsene oder vier Kinder pro 10000 Einwohner verhungern, sagt die offizielle Definition der Uno. In Teilen Südsomalias sind es schon sechs. Auf München umgerechnet würde das bedeuten, dass jeden Tag 810 Menschen an Hunger sterben.

Es ist die schlimmste Katastrophe seit Jahrzehnten. Wie verzweifelt die Lage ist, sieht man schon daran, dass die Somalier ausgerechnet ins bisherige Hungerland Äthiopien flüchten. Haben wir damit etwas zu tun? Ja. Erstens, weil der Klimawandel in den Industriestaaten gemacht wird, aber auch andere dafür büßen müssen. Wie stark er bei der akuten Dürre mitspielt, müssen Experten beantworten; dass es ihn gibt und dass er Konsequenzen hat, ist unbestreitbar. Zweitens, weil wir Getreide als Biosprit E10 in unsere Tanks füllen. Das nimmt immer mehr Anbauflächen für Lebensmittel weg und treibt die Preise in die Höhe.

Ohne diesen Trend hätte es die Dürre auch gegeben, aber Ersatz-Lebensmittel wären erschwinglicher gewesen. Und drittens ein bisschen auch, weil der Westen den Staat Somalia einfach hat scheitern lassen, in dem es ihn sich selbst überließ. Und viertens, weil wir alle Menschen sind. Niemand kann es sich aussuchen, ob er in Südsomalia oder in Süddeutschland zur Welt kommt. Aber jeder kann helfen.

 

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