Armeesprecher: Tschads Präsident Déby ist tot

Nach Militärangaben starb Tschads Langzeitherrscher bei Zusammenstößen mit einer Rebellengruppe. Ein Nachfolger ist bereits benannt: Débys Sohn soll eine militärische Übergangsregierung anführen.
dpa |
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Präsident Idriss Deby Itno, hier bei einer Pressekonferenz 2008, ist tot.
Präsident Idriss Deby Itno, hier bei einer Pressekonferenz 2008, ist tot. © Jerome Delay/AP/dpa
N'Djamena

Tschads Langzeitherrscher Idriss Déby Itno ist tot. Das gab Militärsprecher Azem Bermandoa Agouna im Staatsfernsehsender bekannt. Der Staatschef sei bei schweren Zusammenstößen mit einer Rebellengruppe an der Front gestorben.

Demnach soll Mahamane Idriss Deby, der Sohn des verstorbenen Präsidenten, die Führung einer militärischen Übergangsregierung übernehmen. "Idriss Déby Itno hat gerade seinen letzten Atemzug auf dem Schlachtfeld während der Verteidigung der territorialen Integrität genommen. Mit tiefer Bitterkeit verkünden wir dem tschadischen Volk den Tod des Marschalls des Tschads", so Agouna.

Die Armee des von Armut und Terrorismus gebeutelten zentralafrikanischen Landes bekämpft schwerbewaffnete Kämpfer der "Front für Wandel und Eintracht im Tschad" (FACT), die zur Präsidentenwahl am 11. April aus dem benachbarten Libyen in den Norden des Tschads eingedrungen waren und in Richtung Hauptstadt N’Djamena vordrangen. Die FACT ist eine 2016 gegründete politische und militärische Rebellenbewegung, die die Regierung von Déby destabilisieren will.

Déby, der seit 30 Jahren an der Macht ist, war am Montag mit 79,32 Prozent der abgegebenen Stimmen als Sieger aus der Präsidentenwahl am 11. April hervorgegangen. Er kam 1990 bei einem bewaffneten Aufstand an die Macht.

Der Tschad ist ein für Europa strategischer Staat. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich unterstützt mit im Tschad stationierten französischen Soldaten und Kampffliegern die Allianz G5-Sahel im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus in der Region. In der Sahelzone sind etliche Terrorgruppen aktiv. An der G5-Sahel-Militärallianz sind außer dem Tschad auch Mali, Mauretanien, der Niger und Burkina Faso beteiligt.

© dpa-infocom, dpa:210420-99-277382/3

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