Arabischen Liga will Blutvergießen in Syrien beenden
Die Beobachtermission der Arabischen Liga ist nach Medienberichten am Montag in Syrien eingetroffen. Mitglieder der Mission würden in der Stadt Homs erwartet, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf die Arabische Liga.
Kairo/Beirut - In der Metropole mit rund 1,6 Millionen Einwohnern liefern sich Regierungstruppen und Gegner von Präsident Baschar al-Assad schon seit Wochen heftige Gefechte. Die Opposition befürchtet, dass die Situation sich weiter zuspitzt und hat bereits vor einem Massaker gewarnt.
Bis Ende des Monats sollen insgesamt 150 arabische Beobachter in Syrien sein. Am Donnerstag war ein Vorausteam der Arabischen Liga in Damaskus eingetroffen, um die Mission vorzubereiten. Ihre Aufgabe ist es, den Abzug der syrischen Armee aus den Städten und die Freilassung politischer Gefangener zu überwachen. Damit soll das seit März andauernde Blutvergießen beendet werden.
Nach UN-Schätzungen sind seit Beginn des Aufstands gegen Assad mehr als 5000 Menschen getötet worden. Auch Papst Benedikt XVI. hatte in seiner Weihnachtsbotschaft die anhaltende Gewalt verurteilt.
Kurz vor dem Eintreffen der Beobachter in Homs gingen Regierungstruppen weiter mit massiver Gewalt gegen die Opposition vor. Wie Aktivisten der Nachrichtenagentur dpa am Montag sagten, stand insbesondere der Stadtteil Baba Amro schon seit den frühen Morgenstunden unter Dauerbeschuss. Am Nachmittag war von mindestens 25 Toten die Rede. Wegen der Medienblockade sind Meldungen aus Syrien von unabhängiger Seite nur schwer nachzuprüfen.
Weitere 40 Menschen seien verletzt worden, vor allem Frauen und Kinder, hieß es. Wegen der gefährlichen Situation könnten sie nicht in Krankenhäuser gebracht werden. Die in London ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, dass die Angriffe auf die Stadt an Intensität zunehmen und forderten die Beobachter der Arabischen Liga auf, sich umgehend auf den Weg nach Homs zu machen.
Am Freitag hatte der Konflikt eine neue Eskalationsstufe erreicht: Bei zwei zeitgleichen Selbstmordanschlägen auf Gebäude der Sicherheitskräfte in Damaskus starben nach offiziellen Angaben 44 Menschen. Die Regierung machte das Terrornetzwerk Al-Kaida für das Blutbad verantwortlich. Oppositionelle mutmaßten hingegen, dass die Regierung die Bombenattacken selbst inszeniert habe, um die Gewalt gegen die Demokratiebewegung zu rechtfertigen. Ein gefälschtes Bekennerschreiben der syrischen Muslimbrüder im Internet heizte diese Spekulationen noch weiter an.
- Themen:
- Al-Qaida
- Baschar al-Assad
- Benedikt XVI
- CNN
- Päpste