Anschlag geplant: Verteidigung fordert milde Strafen

Im Hamburger Staatsschutzverfahren gegen zwei Brüder aus Syrien, die einen Sprengstoffanschlag auf eine schwedische Kirche geplant haben sollen, hat sich die Verteidigung der beiden Männer für milde Strafen ausgesprochen. Konkrete Anträge hätten die Verteidiger in der Sitzung am Mittwoch nicht gestellt, sagte eine Sprecherin des Oberlandesgerichts. Der Verteidiger des 29 Jahre alten Angeklagten habe sich allerdings für "ein mildes Urteil" ausgesprochen. Der Verteidiger des 24 Jahre alten Bruders habe sich für eine Freiheitsstrafe im bewährungsfähigen Bereich, also nicht über zwei Jahre, ausgesprochen.
von   dpa
Die angeklagten syrischen Brüder (vorne r und hinten M) sitzen zu Prozessbeginn neben ihren Anwälten.
Die angeklagten syrischen Brüder (vorne r und hinten M) sitzen zu Prozessbeginn neben ihren Anwälten. © Marcus Brandt/Pool dpa/dpa

Die Generalstaatsanwaltschaft hatte zuvor für den älteren Bruder eine Haftstrafe von sechs Jahren wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie Terrorismusfinanzierung beantragt. Für den fünf Jahre jüngeren Bruder forderte der Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren wegen der Beihilfe zur Terrorismusfinanzierung. Beide Männer sind nicht vorbestraft.

Der 29-Jährige war im April im Hamburger Stadtteil St. Georg festgenommen worden. Er soll nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft einen islamistischen Anschlag mit einem Sprengstoffgürtel vorbereitet haben, Hintergrund seien die Koran-Verbrennungen in dem skandinavischen Land gewesen. Über ein genaues Gotteshaus und einen Zeitpunkt sollte demnach noch entschieden werden. Sein jüngerer Bruder soll ihn bei der Beschaffung von Materialien unterstützt haben. Er war in Kempten im Allgäu festgenommen worden. Das Urteil wird für den 19. Dezember erwartet.

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