Anschläge rechter Terrorgruppe in Portugal vereitelt

In Portugal wird schon länger vor einer Zunahme rechtsextremer Aktivitäten gewarnt. Der Polizei des Landes gelingt nun in diesem Zusammenhang ein Coup. Der löst Jubel aus, weckt aber auch Sorgen.
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Beobachter fordern mehr Präventionsmaßnahmen gegen Rechtsextremismus in Portugal. (Archivfoto)
Beobachter fordern mehr Präventionsmaßnahmen gegen Rechtsextremismus in Portugal. (Archivfoto) © Armando Franca/AP/dpa
Lissabon

In Portugal ist eine mutmaßliche rechtsextreme Terrorzelle zerschlagen worden, die Anschläge unter anderem auf das Parlament in Lissabon geplant haben soll. Bei 15 Durchsuchungen in der Hauptstadt und im Großraum Lissabon habe man sechs Personen festgenommen und Sprengstoff, Schuss- und weitere Waffen, Munition, IT-Ausrüstung und auch 3D-Drucker zur Waffenherstellung sichergestellt, teilte die Kriminalpolizei in Lissabon mit.

Die Festgenommenen würden dringend verdächtigt, an der Bildung und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung beteiligt gewesen zu sein, hieß es. Zudem werde ihnen unter anderem die Verbreitung von Hassbotschaften, Aufruf zu Gewalt sowie unerlaubter Waffenbesitz zur Last gelegt.

"Es hat uns überrascht, welche Qualität und Vielfalt das sichergestellte Material hat", sagte die Chefin der Anti-Terror-Einheit (UNCT) der Kriminalpolizei, Manuela Santos. Unter den Festgenommenen sei ein hochrangiger Polizeibeamter. Santos schloss nicht aus, dass weitere Angehörige von Polizei oder Militär in die Gruppe verwickelt sein könnten.

Verstärkte Aktivitäten von Antisystemgruppen seit der Pandemie

Die Organisation namens "Movimento Armilar Lusitano" (MAL), (wörtlich so etwas wie "Lusitanische Armillarbewegung") habe sich bewaffnet, Mitglieder rekrutiert und "gezielte Aktionen geplant", darunter "Anschläge auf Institutionen" wie das Parlament, betonte die Antiterror-Chefin.

In Portugal wird seit Längerem vor einer Zunahme illegaler Aktivitäten von rechtsextremen und anderen Antisystemgruppen gewarnt. Santos erklärte, diese Entwicklung werde seit der Pandemie verstärkt registriert.

Der Polizeicoup wurde von Medien und Politikern gefeiert. Er weckt aber auch Sorgen. "Wir sind sehr besorgt über die Zunahme rechtsextremer Aktivitäten", sagte Kripo-Direktor Luís Neves. "Das ist sehr gefährlich. Waffen, die mit 3D-Druckern hergestellt werden. Dass ich das jemals in Portugal sehen würde, hätte ich nie gedacht", wurde die Forscherin Cátia Moreira de Carvalho, Expertin für gewalttätigen Extremismus und Radikalisierung, in der Zeitung "Diario de Notícias" zitiert. Mehr Präventionsmaßnahmen seien dringend nötig.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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