Amerikanische Neo-Cons: War doch blöd mit dem Irak
WASHINGTON - Immerhin fünf Jahre später haben nun führende Vertreter der US-Neokonservativen massive Fehler im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg eingeräumt. Besser spät als nie.
Richard Perle, damals ein enger Berater von US-Präsident George Bush, sagte jetzt: „Ich hätte nie geglaubt, dass wir das so böse verpatzen würden.“ Und Paul Wolfowitz, der frühere Vize-Verteidigungsminister und ebenfalls ein bekannter Vertreter der Neo-Cons, meinte in der „Zeit“: „Wir kannten den Feind nicht. Wir hatten keine Ahnung von dem Binnenkrieg, den das Regime anzetteln würde.“ Er wies eine Verantwortung für den Krieg aber von sich. „Die Entscheidungen hat Rummy (Verteidigungsminister Donald Rumsfeld) getroffen. Wir hatten keinen wirklichen Einfluss. Ratschläge wurden gern ignoriert.“
Auch der hohe Pentagon-Beamte Douglas Feith sieht den Krieg nach fünf Jahren Dauer kritisch. „Wir haben einen schrecklichen Preis bezahlt, aber nicht wegen des Krieges als solchen, sondern weil er so schlecht gelaufen ist. Und heute glaubt weder Nordkorea noch Iran, dass unsere Diplomatie von glaubwürdigen Drohungen flankiert wird.“
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