Amerika ist wieder im Herzen von Berlin

Das rote Band ist durchschnitten, die Amerikaner sind ins Zentrum der deutschen Hauptstadt zurückgekehrt: Die Eröffnung der US-Botschaft am Pariser Platz vor 4500 geladenen Gästen soll die Freundschaft beider Staaten erneuern.
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Amerikas Farben vor dem Brandenburger Tor
dpa Amerikas Farben vor dem Brandenburger Tor

Das rote Band ist durchschnitten, die Amerikaner sind ins Zentrum der deutschen Hauptstadt zurückgekehrt: Die Eröffnung der US-Botschaft am Pariser Platz vor 4500 geladenen Gästen soll die Freundschaft beider Staaten erneuern.

Die neue US-Botschaft im Herzen Berlins ist am Freitag offiziell eröffnet worden. Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, George Bush senior, durchschnitt am amerikanischen Unabhängigkeitstag zusammen mit US-Botschafter William Timken symbolisch das rote Band. Zur Eröffnung des Gebäudes am Brandenburger Tor waren rund 4500 Gäste geladen, erwartet wurde auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Neubau im Berliner Regierungsviertel nahe dem Reichstag kostete rund 130 Millionen US-Dollar (etwa 82 Millionen Euro).

Außenminister Frank-Walter Steinmeier erinnerte zur Eröffnung an die Verdienste Amerikas bei der deutschen Wiedervereinigung. «Dass das Brandenburger Tor heute offen und die deutsche Frage geklärt ist, daran haben ganz ohne Zweifel die Vereinigten Staaten einen entscheidenden Anteil», sagte Steinmeier. Die Botschaft habe vor 67 Jahren in dem von Deutschland angezettelten Krieg ihre Arbeit am Pariser Platz einstellen müssen. Die Rückkehr an ihren historischen Platz fülle eine Lücke. «Es ist heute ein besonderer Tag im deutsch-amerikanischen Verhältnis. Heute schließt sich der Kreis», sagte Steinmeier.

Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, 2008 sei wegen der Feiern zum 60. Jahrestag der Luftbrücke und der Eröffnung der neuen US-Botschaft ein besonderes Jahr für die deutsch-amerikanische Freundschaft. Beide Ereignisse seien ein guter Anlass, den USA «aufrichtig und herzlich zu danken». «Ohne die Unterstützung der USA durch den Marshall-Plan, ohne die Luftbrücke der westlichen Alliierten und ihre Bereitschaft, die Freiheit West-Deutschlands und West-Berlins zu verteidigen, wäre die deutsche Geschichte anders verlaufen», sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Für den Nordamerikanistik-Professor Irwin Collier ist die neue US-Botschaft im politischen Zentrum Berlins ein wichtiges Zeichen für die starken Beziehungen zwischen den USA und Deutschland. Als einer der einflussreichsten Staaten in Europa sei Deutschland ein bedeutender Partner für die USA. Berlin bilde auch das neue Zentrum des erweiterten Europa. «Die Botschaft muss hier Präsenz zeigen.»

Eine Festung für die Sicherheit

Erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs steht eine US- Botschaft in Deutschland nun wieder im politischen und repräsentativen Zentrum Berlins. Bereits 1992 hatten die USA angekündigt, auf ihrem angestammten Grundstück einen Neubau zu errichten. Die Umsetzung zog sich jedoch hin, bis schließlich die Terroranschläge im September 2001 die Sicherheitsdebatte erheblich verschärften. Die Architektur der Botschaft, die danach höhere Sicherheitsauflagen erfüllen musste, wird nun wegen ihrer festungsähnlichen Ausstrahlung allerdings heftig kritisiert. (dpa)

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