Althaus schwerer Weg zurück ins Leben

Die räumliche und zeitliche Orientierung sei bei Althaus noch nicht vollständig vorhanden, sagen die Ärzte. Er leidet an einer Psychose. Nun soll er bald nach Deutschland verlegt werden
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WIEN - Die räumliche und zeitliche Orientierung sei bei Althaus noch nicht vollständig vorhanden, sagen die Ärzte. Er leidet an einer Psychose. Nun soll er bald nach Deutschland verlegt werden

Das Bangen um Dieter Althaus hält an: Thüringens Ministerpräsident hat auch eine Woche nach seinem schweren Skiunfall die zeitliche und räumliche Orientierung noch immer nicht voll zurückgewonnen. Das teilten seine Ärzte im Krankenhaus in Schwarzach im Pongau am Donnerstag mit. Dennoch bereiten die Mediziner derzeit die Verlegung des CDU-Politikers von Österreich ins Universitätsklinikum Jena vor – sie versprechen sich von einer „familiären Umgebung in der Heimat“ eine Verbesserung des Heilungsprozesses.

Althaus selbst habe den Wunsch nach Rückkehr in die Heimat geäußert, sagte Klinikchef Reinhard Lenzhofer. Der Transport, der auch von den Witterungsverhältnissen abhängig sei, werde womöglich Ende der Woche stattfinden.

Der 50-jährige Althaus war am Neujahrstag beim Skifahren auf der steirischen Riesneralm mit einer 41-jährigen Slowakin zusammengestoßen und hatte dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnblutung erlitten. Die Frau starb kurz nach dem Unfall.

Unruhe und Halluzinationen

„Der Ministerpräsident befindet sich in einer Übergangsphase,“ sagte Klinikleiter Reinhard Lenzhofer. Althaus leide am „Durchgangssyndrom“, einer akuten körperlich bedingten Psychose. Dabei komme es häufig zu Gedächtnisstörungen, Halluzinationen, Antriebsarmut, Unruhe, Stimmungsschwankungen sowie Schlafstörungen und Albträumen. Auch eine zeitliche, örtliche und räumliche Desorientierung sei typisch.

Zum Unfallhergang konnte Althaus noch nicht befragt werden. Die Ärzte ließen offen, ob seine Familie schon mit ihm über den Tod der Skifahrerin gesprochen hat. Der Regierungschef habe aber „definitiv noch nicht den vollen Umfang des Geschehens mitbekommen“. Althaus finde bei seiner Frau Geborgenheit und werde zudem von einer Psychologin betreut, die aus seinem Familienkreis stamme.

Althaus’ Anwalt Walter Kreissl und seine Amts-Vize Birgit Diezel hätten dagegen bislang noch keinen Zugang zu dem Patienten erhalten – „aus medizinischen Gründen“. Auch die Polizei habe ihn noch nicht verhören dürfen. Althaus müsse von allen Belastungen ferngehalten werden, „damit das eigene Ich wieder kommen kann“.

Anwalt Kreissl rechnet derweil damit, dass die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen Althaus wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in zwei Wochen abgeschlossen haben dürfte.

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