Al Qaeda bekennt sich zu Entführung zweier Österreicher
Bereits seit dem 18. Februar wird ein österreichisches Pärchen in Tunesien vermisst. Nun veröffentlichte Al Dschasira eine Audio-Botschaft, in der ein Al Qaeda-Sprecher die Entführung der Beiden bekannte.
Das Terrornetzwerk Al Qaeda hat nach eigenen Angaben zwei österreichische Touristen in Tunesien verschleppt. Die Urlauber seien am 22. Februar entführt worden, sagte ein Sprecher von Al Qaeda im Islamischen Nordafrika in einer am Montag vom Fernsehsender Al Dschasira ausgestrahlten Audiobotschaft. Beiden gehe es gut. Das österreichische Außenministerium bestätigte die Entführung zunächst nicht.
Die Geiseln seien aus Rache für die Zusammenarbeit des Westens mit Israel verschleppt worden, sagte der Mann, der seinen Namen mit Sala Abu Mohammed angab, laut Al Dschasira. Während westliche Touristen in Tunesien Spaß haben wollten, «werden unsere Brüder in Gaza von den Juden getötet, in Zusammenarbeit mit den westlichen Staaten», sagte Abu Mohammed und betonte, die Behörden in Tunesien könnten Urlauber nicht schützen.
Mit einem Geländewagen durch die Wüste
Bei den entführten Österreichern handele es sich um eine Krankenschwester und einen Steuerberater. Ministeriumssprecher Martin Gärtner erklärte in Wien, die Behörden bemühten sich, eine Kopie des Bandes von Al Dschasira zu erhalten. Nach den beiden Vermissten sei eine groß angelegte Suche im Gang. Österreichischen Medien zufolge ist das Paar 51 und 43 Jahre alt. Laut Ministerium waren beide mit einem Geländewagen mit österreichischem Kennzeichen unterwegs und hatten sich zuletzt telefonisch aus dem Ort Matmata im Süden des Landes gemeldet. Die diplomatischen Vertretungen in Tunesien, Algerien und Libyen wurden eingeschaltet, um bei der Suche nach dem Paar zu helfen.
Die Online-Ausgabe der österreichischen Tageszeitung «Der Standard» berichtete, dass der 25-jährige Sohn des vermissten Steuerberaters in einer Pressemitteilung schrieb: «Wir hoffen noch immer, dass unsere Angehörigen wohlauf sind.» Der Sohn hatte demnach zuletzt am 18. Februar telefonisch Kontakt zu seinem Vater. Seither fehle jede Spur von den Touristen. (nz/AP)
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