Ägypten vermittelt Waffenruhe zwischen Israel und Hamas
Quasi in letzter Minute ist eine weitere Eskalation der Gewalt in Nahost gestoppt worden. Es ist eine brüchige Waffenruhe
Gaza/Tel Aviv - Nach einer Serie von Raketenangriffen hatte Israel mit einer neuen Offensive im Gazastreifen gedroht.
Ägyptische Geheimdienstbeamte hatten am Sonntagabend zwischen der israelischen Armee und militanten Palästinensern eine Waffenruhe vermittelt. Das berichteten übereinstimmend israelische Medien. Zuvor war der Süden Israels von mindestens 100 Raketen und Mörsergranaten getroffen worden, die militante Palästinenser aus dem Gazastreifen abgefeuert hatten. Die radikalislamische Hamas stimmte der Waffenruhe unter der Bedingung zu, dass Israel seine Luftangriffe einstelle, berichtete der Nachrichtendienst ynet auf seiner Internetseite.
Die Konfrontationen begannen am Samstagnachmittag mit einem Angriff auf einen gepanzerten israelischen Jeep am Grenzzaun zu Gaza, bei dem vier Soldaten verletzt wurden. Die israelischen Streitkräfte antworteten mit Panzerbeschuss und mehreren Luftangriffen, in deren Verlauf mindestens sechs Palästinenser getötet und 30 weitere verletzt wurden.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte am Sonntag mit einer härteren Gangart, sollten die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen andauern. "Die Welt muss verstehen, dass Israel nicht mit verschränkten Armen dasitzen wird, während man uns Schaden zufügt", sagte er während der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem. "Wir sind darauf vorbereitet, die Reaktion zu verstärken." Vize-Ministerpräsident Silvan Schalom sagte nach Angaben des israelischen Rundfunks, notfalls müsse man die Armee zu einer neuen Bodenoffensive in den Gazastreifen schicken.
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