Ackermann verdient 90 Prozent weniger

Keine Boni für Ackermann: Das Gehalt des Deutsche-Bank-Chefs ist im vergangenen Jahr angesichts der Finanzkrise um 90 Prozent geschrumpft.
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat 2008 wegen der Finanzkrise und roter Zahlen seiner Bank 90 Prozent weniger verdient als im Vorjahr. Das geht aus dem am Dienstag vorgelegten Geschäftsbericht des Kreditinstituts hervor. Demnach verdiente Ackermann im vergangenen Jahr nur noch 1,39 Millionen Euro. Im Jahr 2007 bekam der Schweizer für seine Arbeit noch 13,99 Millionen Euro.
Ackermann wurden wie dem gesamten Vorstand alle erfolgsabhängigen Komponenten gestrichen. Insgesamt sanken die Bezüge aller fünf im Jahr 2008 aktiven Vorstände um 86 Prozent auf 4,48 Millionen Euro. Außer Ackermann verdiente keiner der Vorstände mehr als eine Million Euro. Der Vorstandschef hatte schon im Oktober angekündigt, ein Zeichen der Solidarität in der Finanzkrise setzen und auf Bonuszahlungen zu verzichten. Die anderen Mitglieder des Vorstandes folgten seinem Beispiel. Allerdings verzeichnete das größte deutsche Geldinstitut wegen des schlechten vierten Quartals auch einen Jahresverlust von 3,9 Milliarden Euro, so dass Ackermann und seine Kollegen ohnehin einen starken Gehaltsverlust hätten hinnehmen müssen. «2008 war für den Bankensektor das schwierigste Jahr seit vielen Jahrzehnten», schrieb Ackermann im Jahresbericht. Die Vergütung der Manager besteht aus einem Grundgehalt, das im Fall von Ackermann wie im Vorjahr bei 1,15 Millionen Euro liegt. Hinzu kommen bei ihm Sonderleistungen von 240.000 Euro. Die erfolgsabhängigen Komponenten, auf die die Manager verzichten, bestehen normalerweise aus einem kurzfristigen Bonus und einem längerfristigen Anreiz, der für mehrere Jahre berechnet wird. (dpa/AP/nz)