Zwölf Verletzte bei Zugunglück in Berlin

Berlin (dpa) - Beim Zusammenstoß eines Regionalzugs mit einem Güterzug voll Flüssiggas sind am späten Donnerstagabend in Berlin zwölf Menschen verletzt worden. Die Behälter mit dem leicht entzündlichen Gas blieben heil.
von  Abendzeitung
Mitarbeiter von Bahn, Polizei und Feuerwehr nahe des Bahnhofes Karow in Berlin an dem verunglückten Nahverkehrszug.
Mitarbeiter von Bahn, Polizei und Feuerwehr nahe des Bahnhofes Karow in Berlin an dem verunglückten Nahverkehrszug. © dpa

Berlin (dpa) - Beim Zusammenstoß eines Regionalzugs mit einem Güterzug voll Flüssiggas sind am späten Donnerstagabend in Berlin zwölf Menschen verletzt worden. Die Behälter mit dem leicht entzündlichen Gas blieben heil.

Fünf Menschen, darunter auch der Lokführer, erlitten nach Angaben der Bundespolizei schwere Verletzungen. Die Gefahr einer Explosion bestand nach Einschätzung der Feuerwehr nicht. Der Lokführer war nach ersten Ermittlungen nicht schuld an dem Unglück. Erst am Montagabend war in Schwedt ein Güterzug entgleist. 80 000 Liter Benzin liefen dabei aus.

Kurz nach 22.00 Uhr fuhr der Regionalzug aus Nordbrandenburg im Berliner Bahnhof Karow auf den langsam fahrenden Güterzug auf. Bei der Kollision entgleisten die beiden ersten Wagen des Regionalzugs. Der Lokführer wurde im Führerhaus eingeklemmt und musste von der Feuerwehr durch die Frontscheibe befreit werden. Er wurde schwer am Kopf und Oberkörper verletzt. Er und zwei Zugpassagiere sind noch im Krankenhaus. Die Aufräumarbeiten sollen bis Samstagmorgen dauern. Erst dann können die Züge wieder normal fahren.

Der Sprecher des Eisenbahnbundesamts, Ralph Fischer, sagte der ARD-«Tagesschau»: «Wir schließen Mängel am Fahrzeug und Fehler des Lokführers nach derzeitigem Stand der Ermittlungen aus.» Der Zug habe ein grünes Signal gehabt. «Unsere Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auf die Bereiche Stellwerktechnik und Signaltechnik.»

In dem Regionalzug waren 22 Reisende und Bahn-Personal. Keiner der Verletzten habe in Lebensgefahr geschwebt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die meisten hatten Schleuder-Traumata, einige auch Schnittverletzungen. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Der Güterzug mit 24 Kesselwagen transportierte leicht entzündbares Flüssiggas. Bei dem Unfall seien die Gasbehälter nicht beschädigt worden, sagten Sprecher von Bahn und Bundespolizei. Feuerwehrsprecher Wolfgang Rowenhagen erklärte, es sei «sehr unwahrscheinlich», dass die Kesselwagen explodieren könnten. «Die Wagen entsprechen den modernen Sicherheitsstandards und halten sehr hohen Druck aus.»

Der Intercity Berlin-Stralsund wurde über Neubrandenburg umgeleitet. Fahrgäste im Regionalexpress Berlin- Stralsund mussten zwischen den Bahnhöfen Berlin-Gesundbrunnen und Bernau (Barnim) in die S-Bahn umsteigen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.