Zwei Kleinkinder bei Familiendrama getötet
Im Badezimmer zwei tote Kinder, im Kinderzimmer die Mutter mit schweren Schnittwunden: Polizisten im schwäbischen Schorndorf machten eine grausige Entdeckung, als sie von dem von der Frau getrennt lebenden Vater gerufen wurden.
Bei einem Familiendrama in Baden-Württemberg sind zwei Kinder im Alter von vier und fünf Jahren getötet worden. Die Polizei fand ihre Leichen am Samstagnachmittag im Badezimmer des Hauses der Familie in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis). Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Sonntag mitteilte, ist die 42-jährige Mutter dringend tatverdächtig.
Die Frau, die mit Schnittverletzungen im Krankenhaus liegt, verweigere die Aussage, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Kinder seien in der mit Wasser gefüllten Badewanne in einer Doppelhaushälfte tot gefunden worden. Sie hätten keine äußeren Verletzungen. Die Todesursache werde aber erst nach der Obduktion an diesem Montag feststehen. Die Mutter habe mit Schnittwunden, die sich selbst zugefügt hatte, blutend im Kinderzimmer gelegen. Die Polizei geht von einem Selbstmordversuch aus. Die Frau sei außer Lebensgefahr. Die Polizei geht davon aus, dass kein Dritter an der Tat beteiligt war. Am Montag soll über einen Haftbefehl gegen sie entschieden werden. Über die Motive der mutmaßlichen Täterin herrscht noch Unklarheit. Es werde aber geprüft, ob psychische Probleme eine Rolle gespielt haben, sagte eine Sprecherin der Polizei.
Ehepaar lebte getrennt
Sie beschrieb die Familie als gut situiert. Es gebe keine Hinweise, dass finanzielle Schwierigkeiten eine Rolle gespielt haben könnten. Die Frau habe sich vor etwa einem Jahr von ihrem Mann getrennt, sei aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und mit Sohn und Tochter in die Doppelhaushälfte in Schorndorf gezogen. Der Vater wohnt in Norddeutschland. Er war es, der am Samstag die Polizei alarmierte: Er wollte nach Absprache mit seiner getrennt lebenden Frau die Kinder abholen. Doch niemand öffnete die Tür. Daraufhin drangen Polizeibeamte mit Hilfe eines Schlüsseldienstes in das Haus ein. Die Eingangstür des Hauses sei von innen verschlossen gewesen und zusätzlich mit einer Kette gesichert, der Schlüssel habe gesteckt, hieß es. Einbruchsspuren gebe es nicht. Die Polizei geht deshalb von einer Familientragödie aus. (dpa/AP)
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